Amazon-Aktie erlebt Achterbahnfahrt – Cloud-Sparte treibt an, aber Umsatzprognose bremst

Eulerpool News
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Nach einem beeindruckenden Umsatzwachstum im vergangenen Quartal startete die Amazon-Aktie am Mittwoch einen Erholungskurs. Der Online-Handelsriese konnte die entscheidende 21-Tage-Trendlinie zeitweilig durchbrechen, was Börsianern kurzfristige Hoffnung gab. Der darauffolgende Dämpfer, verursacht durch eine vorsichtige Umsatzprognose für das laufende Quartal sowie zur Diskussion stehende Barmittelverwendungen, verhinderte jedoch nachhaltige Kursgewinne. Mit einem Plus von 2,3 Prozent schloss die Aktie bei 179,02 Dollar, konnte dabei aber den deutlichen Kursverlust des Vortages nicht vollständig ausgleichen. Das erst kürzlich erreichte Rekordhoch von etwa 190 Dollar scheint damit weiterhin außer Reichweite. Die Cloud-Sparte AWS, ein Wachstumsmotor im Hause Amazon, wurde besonders gelobt, da sie die Erwartungen der Marktanalysten übertreffen konnte. Experten wie Brent Thill von Jefferies und Brad Erickson von RBC hoben die Bedeutung der künstlichen Intelligenz (KI) für das Unternehmen hervor, mit positiven Auswirkungen auf die Generierung von Barmitteln. AWS verzeichnete dabei das stärkste Wachstum seit einem Jahr, was als Indiz für eine Erholung der profitabelsten Einheit Amazons gewertet wurde. Konzernchef Andy Jassy betonte die gestiegene Nachfrage nach Rechenleistung, die durch Anwendungen mit KI weiter angefacht werde. Die niedrigere Umsatzprognose für das laufende Quartal führte jedoch zu etwas Verunsicherung am Markt, reflektierte sie doch die Sorgen um das E-Commerce-Geschäft in Anbetracht des weiterhin vorsichtigen Ausgabeverhaltens der Konsumenten. Entgegen anderer Tech-Giganten plant Amazon weder Dividenden auszuschütten noch Aktienrückkäufe zu tätigen, sondern die Ressourcen stattdessen zu reinvestieren. Laut Doug Anmuth von JPMorgan seien solche Pläne ohnehin frühestens Ende 2024 zu erwarten. Trotz des gemischten Bildes bleibt Anmuth positiv gestimmt und sieht in der Amazon-Aktie weiterhin seine "Best Idea". Das Unternehmen habe die Wechselphase zwischen hohen Investitionen und verbesserter Profitabilität überwunden. Diese Entwicklung könnte Amazon erlauben, sowohl klug zu investieren als auch die operativen Margen weiter zu steigern.