U.A.W. verliert Schwung in Mercedes-Werken: Organisierungsbemühungen im Süden der USA gedämpft

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Die Vereinigte Automobilarbeitergewerkschaft (U.A.W.) musste bei ihrer Expansion in den südlichen Bundesstaaten der USA nach einer Niederlage an zwei Mercedes-Benz Standorten in Alabama einen Dämpfer hinnehmen. Etwa 56 Prozent der in einer Wahl teilnehmenden Mercedes-Mitarbeitenden sprachen sich gegen den Beitritt zur U.A.W. aus. Dieser Rückschlag tritt nach zwei bedeutenden Erfolgen der Gewerkschaft in diesem Jahr ein: Im April votierten Arbeiter eines Volkswagen-Werks in Tennessee für den Anschluss an die Gewerkschaft, eine Premiere für ein großes nicht gewerkschaftlich organisiertes Automobilwerk im Süden. Nur Wochen darauf erzielte die U.A.W. einen neuen Tarifvertrag mit beachtlichen Lohn- und Vorteilssteigerungen für ihre Mitglieder in mehreren von Daimler Truck betriebenen Fabriken in North Carolina. Arthur Wheaton, Direktor für Arbeitsstudien an der Cornell University School of Industrial and Labor Relations, gibt zu bedenken, dass die Niederlage bei Mercedes nicht das Ende für die Gewerkschaft bedeute. 'Es bedeutet lediglich, dass sie mit weniger Zuversicht zum nächsten Werk gehen werden. Die U.A.W. ist auf lange Sicht dabei. Ich glaube nicht, dass sie aufhören werden, nur weil sie hier verloren haben.' Seit der Gründung im Jahre 1935 hat die U.A.W. fast ausschließlich Arbeiter vertreten, die bei den drei großen Automobilherstellern mit Sitz in Michigan beschäftigt waren: General Motors, Ford Motor und Chrysler, nun Teil von Stellantis. Die Gewerkschaft kämpfte allerdings schon immer um Anerkennung in Fabriken, die ausländischen Herstellern gehören, besonders in den südlichen Staaten der USA, wo eine stark anti-gewerkschaftliche Haltung vorherrscht. Arbeiter im Volkswagen-Werk hatten sich bereits zweimal und nur mit knappen Mehrheiten gegen eine Vertretung durch die U.A.W. ausgesprochen, bevor es nun zum jüngsten Gewerkschaftssieg kam. Ein Organisierungsversuch vor einem Jahrzehnt in einem der Mercedes-Werke konnte nicht genug Unterstützung für eine Wahl mobilisieren. Harley Shaiken, emeritierter Professor an der University of California, Berkeley, merkte an, dass breit angelegte gewerkschaftliche Organisierungsbemühungen selten reibungslos verliefen. In den 1930er Jahren erkannte die U.A.W. die Arbeiter von G.M. und Chrysler an, hatte aber bei Ford zu kämpfen, das noch einige Jahre nach nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmenden verlangte.
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