Technology

8.4.2024, 17:00

Big Tech sitzt auf riesigem Bargeldproblem

Bei Übernahmen durch Apple, Amazon oder Microsoft drohen genaue Prüfungen und Verzögerungen.


Trotz immenser Bargeldreserven stehen die größten Technologieunternehmen vor wachsenden Herausforderungen bei der Anlage ihrer Mittel, da regulatorische Prüfungen und Verzögerungen angesichts potenzieller Übernahmen zunehmen. Apple, Amazon, Microsoft sowie die Muttergesellschaften von Google und Facebook verfügen gemeinsam über mehr als 570 Milliarden US-Dollar an Bargeld und Investitionen, eine Summe, die mehr als doppelt so hoch ist wie die der fünf reichsten nichtfinanziellen Unternehmen im S&P 500 Index.

Dies ist hauptsächlich auf Geschäftsmodelle zurückzuführen, die weit verbreitete Produkte und Dienstleistungen verkaufen, ohne die hohen Fixkosten anderer Branchen. Allein im vergangenen Jahr erwirtschafteten Apple, Microsoft und Alphabet jeweils mehr als 100 Milliarden US-Dollar aus dem operativen Geschäft.

In den letzten Jahren haben Regulierungsbehörden in den USA und weltweit den Fokus auf die großen Technologieunternehmen gerichtet, um deren weitere Expansion einzuschränken. Dies hat dazu geführt, dass Unternehmen wie Amazon, Adobe und Intel geplante Übernahmen aufgrund des Widerstands globaler Regulierungsbehörden aufgeben mussten. Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft dauerte fast zwei Jahre, deutlich länger als frühere Großübernahmen des Unternehmens.

Google erwägt Berichten zufolge ein Angebot für HubSpot, einen Anbieter cloudbasierter Software für E-Mail-Marketing und verwandte Werbefunktionen, das mehr als 40 Milliarden US-Dollar betragen könnte. Dies würde Googles bisher größte Übernahme um mehr als das Dreifache übertreffen und könnte aufgrund der Dominanz von Google im Werbemarkt auf starken Widerstand der Kartellbehörden stoßen.

Google verfügt über die größten Bargeldreserven im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen und könnte durch den Erfolg von Microsoft bei der Übernahme von Activision ermutigt worden sein, mutige Schritte zu wagen.

Die großen Technologieunternehmen geben auch erhebliche Beträge für Aktienrückkäufe aus, was ebenfalls zunehmend kontrovers diskutiert wird. Im Rahmen seiner Kartellklage gegen Apple wies das Justizministerium darauf hin, dass die 77 Milliarden US-Dollar, die Apple letztes Jahr für Aktienrückkäufe ausgegeben hat – mehr als doppelt so viel wie für Forschung und Entwicklung – ein Beweis dafür seien, dass Apple selbst weniger Anreize zur Innovation habe, da es sich vor Wettbewerb schütze.

Apple gibt auch etwa 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr für Dividenden aus, hat sich aber lange Zeit gegen größere Übernahmen entschieden. Angesichts der regulatorischen und strategischen Herausforderungen könnte die Suche nach sinnvollen Investitionsmöglichkeiten für die gigantischen Bargeldreserven der Technologieriesen zunehmend schwieriger werden.

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