Bundesregierung im Modus der Vorsicht: Plant gründliche Prüfung des Wintershall DEA-Verkaufs

19.1.2024, 16:00

Laut Handelsblatt: BASFs Verkauf von Winterhall DEA an Harbour Energy stößt auf politischen Widerstand.

Der geplante Verkauf von Winterhall DEA, einer Tochtergesellschaft von BASF, an den britischen Ölkonzern Harbour Energy stößt anscheinend auf politischen Widerstand. Laut Informationen des Handelsblattes prüft das Bundeswirtschaftsministerium die Verkaufspläne "sehr intensiv" und könnte somit den Deal zum Platzen bringen. Das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) wollte die Informationen nicht kommentieren, da eventuelle Investitionsprüfverfahren schützenswerte Geschäftsgeheimnisse betreffen könnten.

Die Bundesregierung ist befugt, eine Übernahme eines Unternehmens unter gewissen Voraussetzungen zu untersagen, wenn der Käufer nicht aus der EU stammt. Laut Handelsblatt übt auch die Ampel-Fraktion Druck auf den Verkauf aus. SPD-Energiepolitiker Bengt Bergt betont, dass der Verkauf nicht nur den Verlust von Know-how bedeute, sondern auch den technischen Zugriff auf Gasfelder. Des Weiteren würde ein Verkauf den Verlust von Expertenwissen über die Abscheidung und Speicherung von CO2 zur Folge haben.

Kurz vor Weihnachten hatte BASF bekannt gegeben, Winterhall DEA mit der britischen Ölfirma Harbour Energy fusionieren zu wollen. Dies würde für Deutschlands einzigen Öl- und Gasförderer das Ende der Eigenständigkeit bedeuten. Trotz dieser Entwicklung stieg die BASF-Aktie zur Schlussglocke an der XETRA um 1,16 Prozent auf 43,66 Euro.

Die geplante Fusion sorgt nicht nur für politischen Widerstand, sondern wirft auch Fragen auf, wie der zukünftige Zugriff und die Nutzung von Ressourcen sichergestellt werden können. Zudem müssen auch die Arbeitsplätze und das Know-how der Mitarbeiter in Deutschland geschützt werden. Experten weisen außerdem auf die Bedeutung von Winterhall DEA für die Energiestrategie Deutschlands hin, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung von CO2-Emissionen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verkaufspläne von BASF und Harbour Energy entwickeln und ob die politischen Bedenken ausgeräumt werden können. Eine endgültige Entscheidung wird voraussichtlich in den nächsten Wochen erwartet. Die Nachricht über den geplanten Verkauf hat bereits jetzt die Aufmerksamkeit von Investoren erregt und wird sicherlich weitere Diskussionen und Entwicklungen in der Energiebranche in Gang setzen.

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