Zahlungsschwierigkeiten bei der KaDeWe Group: Verbandsvorwürfe und Gastronomensorgen

In einem aktuell prekären finanziellen Klima steht die KaDeWe Group, Betreiberin des renommierten Berliner Luxuskaufhauses, im Fokus von erheblichen Beschuldigungen. Der Kosmetikverband VKE, der 65 Hautpflege-, Make-up und Parfümhersteller wie L'Oréal, Coty, Dior und Chanel vertritt, hat der KaDeWe Group vorgeworfen, in letzter Zeit fällige Rechnungen nicht oder nur unter rechtlichem Druck beglichen zu haben, wie Andreas Fuhlisch, der Geschäftsführer des Verbandes, erklärte. Angesichts des jüngst gestellten Insolvenzantrags des Unternehmens bleiben diese Anschuldigungen nicht ohne Echo. Der VKE offenbart, dass bereits im Dezember Firmen über signifikante Verzögerungen bei den Zahlungen berichtet hatten. Trotz versendeter Mahnschreiben im Januar und ausstehender Zahlungen in erheblicher Höhe verharrt die KaDeWe Group in Schweigen. Ein anonym bleibender Leiter eines Kosmetikherstellers bestätigt die Problematik mit einer offenen Forderung von über 300.000 Euro und unbezahlten Rechnungen seit Sommer 2023. Entschuldigt wurden die Verzugsfälle mit Serverausfällen und Cyberattacken, doch blieben Lieferungen schlussendlich aus. Parallel dazu teilt Michael Näckel, Geschäftsführer des im KaDeWe ansässigen 'Papaya Royal', seine Sorgen. Im Rahmen des Konzessionsmodells kam es seit Spätsommer zu enormen Verzögerungen bei der Auszahlung der Einnahmen, mit zum Teil noch ausstehenden Beträgen. Angesichts der finanziellen Verpflichtungen erzeugt dies eine drückende Lage für die Gastronomie. Thomas Lengfelder, Geschäftsführer des Dehoga-Landesverbandes, verweist zudem auf die Gefahr einer Insolvenzkette, die auch die Hauptstadtgastronomie beeinträchtigen könnte. Die Insolvenzmeldung der KaDeWe Group hat unter den betroffenen Geschäftspartnern, zu denen auch Warenlieferanten und Dienstleister zählen, für eine indirekte Bestätigung der Zahlungskrisis gesorgt. Bis jetzt bleibt eine Stellungnahme seitens der Unternehmensgruppe aus.