Wall Street zeigt Gegenreaktion nach Zinsspekulationen

Die Wall Street lässt sich nicht unterkriegen: Nachdem leise Zweifel am Aktienmarkt aufkeimten, ob der Notenbankchef Jerome Powell den Anlegern mit Aussagen zu einer möglichen Zinserhöhung im Juni den Wind aus den Segeln nehmen könnte, deutet sich am Mittwoch eine positive Gegenreaktion an. Knapp anderthalb Stunden vor dem offiziellen Börsenstart prognostiziert der Broker IG für den Dow Jones Industrial einen Anstieg um 0,3 Prozent auf 38.690 Punkte, während der Technologie-Index Nasdaq 100 um 0,9 Prozent auf 18.053 Punkte zulegen dürfte. Die Hoffnung auf eine fortgesetzte lockere Geldpolitik hatte zuletzt kräftigen Rückenwind für die Rekordjagd an den US-Börsen geliefert. Anleger werden nun mit Spannung auf die bevorstehende Rede Powells blicken, während sie auch die ADP-Beschäftigungsdaten als Vorboten des offiziellen Arbeitsmarktberichts am Freitag kritisch verfolgen – vorbörslich zeigten diese Daten allerdings noch keine bedeutenden Ausschläge. Furore bei Investoren und Analysten macht indessen der frisch veröffentlichte Geschäftsbericht von Crowdstrike. Der Erfolg des Cybersecurity-Unternehmens sorgt für Zuversicht, dass der bisherige Höchstkurs der Aktie bald Geschichte sein wird. Vorbörslich erreichte das Wertpapier mit 373 Dollar schon jetzt eine Marktbewertung, die ein Viertel über dem Vortagesniveau liegt. Analyst Roger Boyd von UBS sieht mit einem angehobenen Kursziel von 430 Dollar weiterhin bedeutendes Wachstumspotenzial für Crowdstrike, was sich vor allem aus den zentralen Geschäftsfeldern Cloud-Sicherheit und Identitätsschutz speisen dürfte. Das optimistische Analystenecho findet seinen Höhepunkt im Kursziel von 435 Dollar, zugetraut von den Marktprognosen bei Wells Fargo. Weniger Glück im Handelsgeschehen hat Foot Locker, dessen Aktienkurs vorbörslich um bis zu 18 Prozent absackte. Sowohl das vergangene Weihnachtsquartal als auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr konnten die Erwartungen der Anleger nicht erfüllen und zogen den Kurs der Handelskette entsprechend nach unten.