Wall Street von Zinsaussicht kalt erwischt – Indizes im Sinkflug

Eulerpool News
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In einem unerwartet scharfen Ton hat Neel Kashkari, Mitglied der US-Notenbank Federal Reserve, die Aussicht auf Zinsstabilität geäußert und damit an den Aktienmärkten für Unruhe gesorgt. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis erörterte, dass entgegen der Anlegererwartungen dieses Jahr möglicherweise keine Zinssenkungen erforderlich seien, solange keine durchgreifenden Fortschritte bei der Dämpfung der Inflationsraten erkennbar seien. Diese Stellungnahme ließ US-Aktienindizes, die zuvor noch im Plus lagen, tief fallen. Der Hoffnungsschimmer auf eine mögliche Zinssenkung, auf den viele Anleger setzten, verblasste, was sich im spürbaren Rückgang des Dow Jones Industrial um annähernd 600 Punkte zeigt. Er schloss mit einem Verlust von 1,35 Prozent bei 38.596,98 Punkten. Ebenso verzeichneten der technologielastige Nasdaq 100 und der S&P 500 Verluste von 1,55 Prozent bzw. 1,23 Prozent, was sie von ihren vorher angepeilten Rekordniveaus weiter entfernte. Die Preisentwicklung in den ersten Monaten des Jahres bezeichnete Kashkari als "etwas beunruhigend". Ein klarer Fortschritt in Richtung des Zwei-Prozent-Zieles der US-Notenbank müsse sichtbar werden, bevor Gedanken über Zinssenkungen real werden könnten. Der Markt hatte bereits mit verzögerten Zinsanpassungen gerechnet, aber die Option, dass Zinssenkungen dieses Jahr komplett ausbleiben könnten, war bisher nicht einkalkuliert worden. Die gespannte Erwartungshaltung der Investoren richtet sich nun auf den kommenden monatlichen US-Arbeitsmarktbericht, der relevante Einblicke in die Lohnentwicklung und somit auf die Inflationsentwicklung bieten könnte, die wiederum für die Festlegung des Zeitpunkts der nächsten Zinspolitik der Fed maßgebliche Faktoren darstellen. Derweil kehrte der Euro im New Yorker Handel zu einem leicht geschwächten Kurs zurück und wurde zum Börsenschluss zu 1,0837 US-Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,0852 Dollar fest. Am Rentenmarkt schließlich stiegen die Kurse, und der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen gewann 0,33 Prozent, während die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere auf 4,31 Prozent fiel.