Wachsende Skepsis statt Optimismus: US-Anleger blicken besorgt auf Quartalsberichte

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Die Stimmung an den amerikanischen Börsen ist zum Wochenabschluss deutlich gedämpft: Schwächelnde Quartalsbilanzen einiger Spitzenbanken und gemischte Konjunktursignale lasten auf den Kursen. Während importierte Güter in die USA im März einen unerwarteten Preissprung verzeichneten, zeigt sich eine merkliche Eintrübung im amerikanischen Verbrauchervertrauen. Der Dow Jones Industrial markierte mit einem Abschlag von 1,24 Prozent und einem Schlussstand von 37.983,24 Punkten ein Tief seit Ende Januar. Über die Woche summierte sich der Verlust auf 2,4 Prozent. Der S&P 500 büßte gleichzeitig 1,46 Prozent ein und schloss bei 5.123,41 Punkten, und der Nasdaq 100 verzeichnete sogar ein Minus von 1,66 Prozent, was einen Endstand von 18.003,49 Punkten bedeutet. Noch am Mittwoch hatte die höher als angenommen ausgefallene US-Inflation die Investoren verschreckt, da Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) damit verflüchtigt wurden. Jedoch griffen Anleger am Donnerstag insbesondere bei Technologiewerten wieder beherzt zu, und die Standardwerte erholten sich nach anfänglichen Verlusten zum Handelsende hin. Marktexperten sehen nun eine Verlagerung des Fokus weg von der Geldpolitik hin zu robusten US-Wirtschaftsdaten, die signalisieren, dass die US-Wirtschaft auch mit den erhöhten Leitzinsen gut zurechtkommt. Dementsprechend wurden hohe Erwartungen an eine solide Berichtssaison geknüpft. Mit den Quartalsergebnissen einiger führender Banken wurde diese am Freitag eingeläutet. Trotz über den Prognosen liegenden Gewinnen aufgrund geringerer Kreditausfallrückstellungen enttäuschte JPMorgan bezüglich des Nettozinsertrags und korrigierte die Erwartungen an künftige Kosten nach oben. Die Reaktion: Ein Kurssturz um 6,5 Prozent. Ähnlich erging es Citigroup mit einem Kursrückgang von 1,7 Prozent nach einem deutlichen Gewinnrückgang im ersten Quartal. Wells Fargo hielt sich wacker und verlor nur geringfügig, trotz eines etwas hinter den Erwartungen zurückbleibenden Zinsüberschusses. State Street indes konnte sich mit einem Kursplus von 2,5 Prozent nach Vorlage der Quartalszahlen von der negativen Marktstimmung absetzen. Bei den Technologiewerten zeigte sich ein klarer Abschwung: Intel und AMD verloren spürbar an Wert, belastet durch Berichte über Chinas Bestrebungen, mittelfristig auf heimische Computerchips umzusteigen. Branchenkenner sehen darin jedoch lediglich eine Bekräftigung dessen, was als Markttrend bereits bekannt war. Corteva litt unter einer Abstufung durch JPMorgan, da anhaltender Lagerbestandsabbau bei Agrarchemikalien und sinkende Preise in Südamerika und Europa das Bild trübten – die Aktie verlor daraufhin 4,8 Prozent. Der Euro zeigte sich im US-Handel schwach und notierte zuletzt bei 1,0642 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs noch auf 1,0652 US-Dollar. In diesem Klima suchten Anleger auch Zuflucht in US-Staatsanleihen, die ihre Kursgewinne ausbauten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen kletterte um 0,40 Prozent, die Rendite zehnjähriger Papiere sank auf 4,52 Prozent.
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