Prognose: Bernstein Research erwartet nachhaltig höhere Inflation im Konsumgütersektor

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Die renommierte US-Analysegesellschaft Bernstein Research hat in einer aktuellen Analyse ihre Einschätzung zur Entwicklung des Konsumgütersektors veröffentlicht. Demnach müssen sich Anleger auf eine Welt mit dauerhaft höherer Inflation einstellen. Der Analyst Bruno Monteyne prognostiziert, dass die Jahre 2023 und 2024 Übergangsjahre in eine neue Ära sein werden, in der die Teuerung systembedingt bleibt. Monteyne sieht verschiedene Faktoren, die diese nachhaltig höhere Inflation beeinflussen werden. Zum einen betont er den inflationären Einfluss von Nachhaltigkeitsbewegungen. Hierdurch erhöhen sich die Kosten für Unternehmen, was letztendlich zu höheren Preisen für Verbraucher führt. Ein weiterer Faktor sei die verstärkte Nutzung lokaler Wirtschaftsketten. Dies bedingt höhere Kosten und somit höhere Preise. Zudem spielt die alternde Bevölkerung eine Rolle, da ältere Menschen in der Regel mehr Geld für Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen ausgeben. Laut Monteyne könne die Politik der Notenbanken zwar dazu führen, dass die Inflation vorübergehend auf etwa 3 Prozent zurückgeht. Langfristig erwartet er jedoch eine Inflation im Bereich von 2 bis 4 Prozent. Diese Entwicklung sollte für Investoren relevant sein, da in solchen Zeiten "sichere Häfen" besonders gefragt sind. Der Konsumgütersektor bietet laut dem Experten eine Auswahl an Aktien, die sich als vielversprechend erweisen könnten. Allerdings warnt Monteyne davor, generell Aktien aus dem Konsumgütersektor zu kaufen. Stattdessen sollten Anleger auf Unternehmen mit Preissetzungsmacht setzen. Hier nennt er den Gesundheitsprodukte-Hersteller Haleon, den Kosmetikkonzern L'Oreal und das Schokoladenunternehmen Lindt. Zusätzlich empfiehlt er nun auch die Aktien des britischen Branchenvertreters Reckitt, da diese seiner Meinung nach ungerechtfertigt billig erscheinen. Auf der anderen Seite sollten Anleger laut Monteyne investitionsunfreundliche Unternehmen wie Danone, Henkel und Orkla meiden. Diese stuft er als "Underperform" ein. Auch bei Nestle und Unilever sei Vorsicht geboten. Unilever wurde jedoch von "Underperform" auf "Market-Perform" hochgestuft. Beiersdorf wurde nach einem erfolgreichen Lauf von "Outperform" auf "Market-Perform" herabgestuft. Monteyne erklärt, dass das Unternehmen die einzige wirklich funktionierende Turnaround-Story im Konsumgütersektor bietet, jedoch bereits in den aktuellen Kursen eingepreist sein könnte. Um wieder ein "Outperform"-Votum zu rechtfertigen, müsse Beiersdorf seine Kapitalallokation verbessern und möglicherweise sinnvolle Übernahmen tätigen, um Wertvernichtung durch fehlende Strategie zu vermeiden. Die Analysten von Bernstein Research erwarten entsprechend ihrer Einstufungen "Outperform", "Underperform" und "Market-Perform", dass die Kursentwicklungen der einzelnen Aktien in den kommenden zwölf Monaten deutlich über oder unter der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen werden.
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