Hewlett Packard Enterprise erwägt Übernahme von Juniper Networks

Hewlett Packard Enterprise (HPE) erwägt offenbar eine Übernahme von Juniper Networks. Dies berichtete das 'Wall Street Journal' am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach befinden sich die beiden Unternehmen bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf, der das HPE-Portfolio im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) stärken soll. Die Aktien von Juniper Networks reagierten auf die Gerüchte positiv und stiegen um 21,7 Prozent auf den höchsten Stand seit April 2022. HPE hingegen verzeichnete einen Kursrückgang von 8,1 Prozent. Juniper Networks ist vor allem auf Router, Switches sowie Konnektivitätslösungen zwischen Computern spezialisiert. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren auch im Bereich der KI weiterentwickelt und könnte daher für HPE besonders interessant sein, so Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets. HPE hat sich seit der Abspaltung von Hewlett-Packard verstärkt auf seine lukrativen Geschäftsbereiche wie Hochleistungsrechner konzentriert und sucht nun nach Möglichkeiten, das Umsatzwachstum weiter anzukurbeln. Analysten sind sich uneins über die möglichen Auswirkungen einer Übernahme. Während das Analysehaus Morgan Stanley davon ausgeht, dass ein Abschluss für Juniper positiver wäre als für HPE, sieht das Analystenhaus Piper Sandler gewisse Synergieeffekte zwischen den beiden Unternehmen. Der Experte Amit Daryanani von Evercore hält den kolportierten Kaufpreis für 'plausibel'. Die Spekulationen über eine mögliche Übernahme haben den Aktienkurs von Juniper Networks überraschend nach oben getrieben. Seit etwa zehn Jahren bewegen sich die Aktien von Juniper im Bereich von 20 bis 35 US-Dollar. Am Dienstag stiegen sie jedoch auf bis zu 37,27 US-Dollar und waren damit nah an ihrem Höchststand von 2011. Die HPE-Aktien hingegen waren zuletzt gut gelaufen und hatten sich dem Vorjahreshoch angenähert. Die Verhandlungen zwischen HPE und Juniper Networks könnten bereits in dieser Woche abgeschlossen werden, sofern es zu keiner unvorhergesehenen Wendung kommt. Eine offizielle Stellungnahme von beiden Unternehmen steht noch aus.