Erwartungsverfehlung bei BNP Paribas: Gewinneinbruch und zurückgeschraubte Ziele

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In einer unerwartet zurückhaltenden Performance offenbarte die BNP Paribas in ihrer jüngsten Bilanzierung eine deutliche Verfehlung der Markterwartungen. Die einst ambitionierten Ziele wurden in gemäßigtere Bahnen gelenkt, und der Aktienwert erfuhr einen spürbaren Dämpfer, der durch den Gewinneinbruch im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres getrübt wurde. Einen entscheidenden Einfluss auf das Gesamtergebnis hatten die gestiegenen Rückstellungen, in besondere für Rechtsstreitigkeiten, sowie eine gestiegene Risikovorsorge, die im Vergleich zum vergangenen Jahr um beinahe 40 Prozent auf 972 Millionen Euro anschwoll. Die Folge: Ein halbierter Quartalsgewinn von etwa 1,1 Milliarden Euro im Schlussabschnitt des Jahres. Das Gesamtgefüge der Jahresbilanz zeigt jedoch einen Lichtblick: Trotz der Delle im vierten Quartal erwirtschaftete die renommierte Bank einen Gewinnanstieg von gut 11 Prozent zum Vorjahr, summiert auf nahezu 11 Milliarden Euro - eine Entwicklung, die jedoch hinter den Prognosen von Analysten zurückblieb, die einen noch kräftigeren Anstieg erwartet hatten. Weniger zuversichtlich präsentiert sich die Bank nun in Bezug auf ihr mittelfristiges Ziel der Eigenkapitalrendite. Statt des avisierten 12-Prozent-Horizonts sieht sie nun eine Spanne von 11,5 bis 12 Prozent als erreichbar an, wobei eine vollumfängliche Erfüllung der ehrgeizigen 12 Prozent erst für das Jahr 2026 in Aussicht gestellt wird. Diese Anpassung löste bei Marktbeobachtern, wie RBC-Analystin Anke Reingen, eine gewisse Enttäuschung aus. Der Aktienkurs der BNP Paribas musste daraufhin eine Einbuße von fast neun Prozent hinnehmen und fiel auf 57,04 Euro, was einen markanten Kontrast zum branchenspezifischen Stoxx 600 Banks Index bildet. Nicht zuletzt setzt dies die finanzielle Performance der Bank merklich unter den Branchendurchschnitt. Während beim Jahresumsatz ein leichtes Wachstum von einem Prozent auf knapp 46 Milliarden Euro zu verzeichnen war, stagnierten die Umsätze im letzten Quartal und entsprachen ebenfalls nicht den analystischen Erwartungen. Zusätzlich zu den höheren Rückstellungen lag der operative Gewinn des vierten Quartals 45 Prozent unter dem des Vorjahres, was im Jahresvergleich ein Minus von 11 Prozent bedeutete. Trotz dieser Hürden zeigt sich die BNP Paribas für das neue Jahr optimistisch und kündigt eine um 18 Prozent erhöhte Dividende von 4,60 Euro je Aktie an, ein Zugeständnis an die Aktionäre, das JPMorgan-Analystin Delphine Lee als "aktionärsfreundlich" in einem Umfeld der Ernüchterung bezeichnet.
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