Dürrs Wachstumsprognose gedämpft: Umsatzerwartungen gesenkt für 2024

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Der süddeutsche Maschinenbauer Dürr drosselt seine Wachstumserwartungen für das Jahr 2024. Wie das Unternehmen aus dem beschaulichen Bietigheim-Bissingen mitteilt, revidiert das Management seine Umsatzvorhersage von 5-10% auf 2-8%. Analysten, die mit den Erwartungen des Unternehmens vertraut sind, tendieren indes zur oberen Grenze dieser Spanne. Dürr, dessen Aktien im SDax gelistet sind, hatte im vorangegangenen Jahr Schwierigkeiten, die Marktprognosen vollständig zu erfüllen. So belasteten Kosten für den geplanten Stellenabbau bei der Tochter Homag, dem Spezialisten für Holzbearbeitungsmaschinen, die Gewinnzahlen. Dennoch konnte sich die Aktie von Dürr im Tagesverlauf um nahezu vier Prozent steigern, obwohl sie nach einer Gewinnwarnung im vergangenen Herbst deutlich an Wert verloren hatte. Diese Warnung führte zu einem Kurssturz, und die Aktie erreichte ein Tief seit Mai 2020, von welchem sie sich bislang nicht nachhaltig erholen konnte. Trotz aktueller Zugewinne liegt der Aktienkurs nahezu 50 Prozent unter dem Hoch des Vorjahres. Aktuell taxiert der Markt den Wert von Dürr auf circa 1,4 Milliarden Euro. Für 2024 plant das Unternehmen jetzt Umsätze im Korridor zwischen 4,7 und 5,0 Milliarden Euro, wobei die operative Gewinnspanne (vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten) voraussichtlich bei 4,5 bis 6 Prozent liegen soll. Hierzu passt der Rekordumsatz von Dürr im Jahr 2023, der um 7,3 Prozent auf über 4,6 Milliarden Euro anstieg und durch alle Geschäftsfelder getragen wurde, wie Konzernchef Jochen Weyrauch betont. Das operative Ergebnis verbesserte sich dementsprechend vorläufig um mehr als ein Fünftel auf 280,4 Millionen Euro, was einer Marge von 6,1 Prozent entspricht. Inklusive Sonderaufwendungen musste Dürr jedoch Einbußen beim operativen Gewinn hinnehmen, und die Marge sank auf 4,1 Prozent. Unter dem Strich stand ein um 18 Prozent gesunkener Nettogewinn von etwa 110 Millionen Euro. Fachanalysten sind geteilter Meinung zu diesen Ergebnissen. Während Sven Weier von UBS auf die enttäuschenden Ziele hinweist, hebt Peter Rothenaicher den positiven Cashflow hervor. Der Jahresausblick wird von Rothenaicher angesichts einer verhaltenen Produktionsauslastung bei Homag als "vorsichtig optimistisch" bewertet. Die Ankündigung von Dürr, bei Homag 600 Stellen zu streichen, umfasst auch Aufhebungsverträge, für die etwa 50 Millionen Euro Rückstellungen getätigt wurden, wie Finanzvorstand Dietmar Heinrich darlegte. Dürr strebt an, betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden, was allerdings nicht garantiert werden kann. Für eine Belebung des Holzbearbeitungsmaschinensektors fordert CEO Weyrauch vereinfachte Genehmigungsverfahren, sieht jedoch eine langfristige Erholung als wahrscheinlich an. Obwohl momentan Kurzarbeit in einzelnen Teilen des Unternehmens notwendig ist, soll dies nicht flächendeckend der Fall sein. Den Aktionären verspricht Weyrauch eine weitgehend stabile Dividende, die 2022 bei 0,70 Euro pro Aktie lag und für das Jahr 2023 von Experten auf 0,75 Euro geschätzt wird. Eine endgültige Entscheidung zur Ausschüttung steht allerdings noch aus. Der finale Geschäftsbericht mit den endgültigen Zahlen erwartet das Publikum für den 20. März.
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