Dax-Anleger halten den Atem an: Unsichere Aussichten

Der Optimismus von Dax-Investoren erfährt einen Dämpfer: Trotz einer zunächst deutlichen Erholung konnte der deutsche Leitindex die abwärts gerichtete Bewegung seit seinem Rekordhoch Anfang des Monats noch nicht überzeugend umkehren. Aktuelle Prognosen zeigen den Dax vor Markteröffnung mit einem leichten Abschlag von 0,3 Prozent, was die Stimmung leicht eintrübt. Die bevorstehende Flut an Quartalsergebnissen deutscher Unternehmen könnte jedoch neue Impulse setzen. Mit Spannung werden insbesondere die Berichte aus der Chemiebranche und dem Bankensektor erwartet, darunter namhafte Dax-Konzerne wie BASF und die Deutsche Bank. BASF vermeldet zu Jahresbeginn einen Umsatzrückgang, der durch niedrigere Preise und ungünstige Wechselkurse beeinträchtigt wurde. Nichtsdestotrotz empfängt Analyst Chetan Udeshi, JPMorgan, die Zahlen positiv, dank eines überzeugenden Geschäftsmixes. Dies spiegelt sich auch im vorbörslichen Kursanstieg der BASF-Aktien wider. Ebenfalls gute Nachrichten kommen von der Deutschen Bank, deren Quartalsgewinn trotz aufgestockter Risikorückstellungen über den Erwartungen liegt. Das beste Resultat seit 2013, wie Konzernchef Christian Sewing betont, rechtfertigt, zumindest teilweise, die jüngste Kursrally – allerdings könnte die Luft für die Aktie auf ihrem Höhenflug dünner werden. Ein Highlight unter den vorbörslichen Kursbewegungen sind die Aktien von Aixtron, die um über 5 Prozent zulegten. Die positive Entwicklung resultiert aus einem unerwartet hohen Quartalsumsatz und der Bestätigung der Jahresziele. Damit trotzt Aixtron dem negativen Trend, der zuvor im amerikanischen Chipsektor zu beobachten war – im Gegensatz zu Infineon. Auf der anderen Seite des Spektrums rangieren die Papiere von Kion, die trotz solider Ergebnisse einen enttäuschenden Auftragseingang und damit einhergehende Verluste verbuchen müssen. Mit einem vielschichtigen Nachrichtenmix startet die Börse in einen neuen Handelstag, der von Erwartungen und Ergebnissen getrieben wird.