Country Garden setzt in Hongkong Gerichtsentscheidung aus

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Der chinesische Immobilienriese Country Garden, bekannt für seine hohe Verschuldung, hat eine mögliche Gerichtsauflösung in Hongkong vorläufig vermieden. Eine Vertagung des Falls auf den 11. Juni gewährt dem Unternehmen zusätzliche Zeit, seine finanziellen Unstimmigkeiten zu klären, gab die "South China Morning Post" bekannt – eine Information, die später von Country Garden selbst an der Hongkonger Börse bestätigt wurde. Der Fall Country Garden steht stellvertretend für die Kalamitäten, in die viele chinesische Immobilienentwickler in den letzten Jahren gerieten. Der Immobilienboom, der zu Beginn des neuen Jahrtausends begann, führte zu einem waghalsigen Expansionskurs vieler Unternehmen, wobei der Sektor zeitweise bis zu einem Fünftel zur Wirtschaftsleistung Chinas beitrug. Doch auf staatliche Regulierungsmaßnahmen folgte ein Marktumschwung. Weniger Kredite und eine sinkende Nachfrage drückten die Immobilienpreise und trieben viele Unternehmen in eine Schuldenfalle. Country Gardens Schuldensumme belief sich bis zum letzten Sommer auf stattliche 1,36 Billionen Yuan (etwa 189 Milliarden US-Dollar), und die Nichtvorlage des Finanzberichts für 2023 führte zu einem Handelsstopp der Firmenaktien an der Börse Hongkongs Anfang April. Die chinesische Regierung zeigt sich jedoch nicht untätig. Neue Maßnahmen zur Stützung des Marktes wurden eingeleitet, darunter die Abschaffung eines landesweiten Mindesthypothekenzinses und eine Reduzierung der Mindestanzahlungen für Wohnungserwerb. Zudem sollen staatliche Stellen gewerblich genutzte Immobilien zu adäquaten Konditionen erwerben und in leistbaren Wohnraum umwandeln, berichtet Xinhua. Doch die Immobilienkrise wirkt sich noch immer auf die chinesische Konjunktur aus. Diverse Maßnahmen, wie Lockerungen bei den Kaufbeschränkungen und Förderungen beim Wohnungswechsel, wurden daher ergriffen, um Investitionen in den Immobilienentwicklersektor anzuregen. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um Country Garden und andere Entwickler weisen auf ein hohes Maß an rechtlicher Unsicherheit hin, zumal in Hongkong geltende Urteile erst in China anerkannt werden müssen, wo die meisten der betroffenen Unternehmen ihre Geschäftsstellen haben. Die Zukunft dieser rechtlichen Gefechte, meist resultierend aus Börsenlistungen in Hongkong, bleibt daher ungewiss.
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