Aktienoptimismus weicht vorsichtiger Zurückhaltung – Stimmungswandel unter Anlegern

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In einer anscheinenden Abkehr von den üblichen Markterwartungen, erweist sich der aktuelle Kursverlauf am Aktienmarkt als unerwartet positiv. Während professionelle Anleger sich eher abwartend verhalten, nutzen Privatanleger short-Positionen, um auf die vergleichsweise hohen Aktienpreise zu reagieren. Dieser Kontrast könnte weitere Kursgewinne begünstigen. Das Barometer für Aktienstimmung, der DAX, legte jüngst eine überraschende Performance hin und konnte in einer sogenannten Mini-Rallye einen Anstieg von 4,7 Prozent verbuchen. Ein Zuwachs, der insbesondere seit der letzten Sentiment-Analyse beachtlich scheint. Entgegen der Erwartungen hat eine Untersuchung der Bank of America unter Fondsmanagern aus aller Welt aufgezeigt, dass die Aktienrallye noch nicht zu Ende sein dürfte. Eine überraschend große Mehrheit von 41 Prozent Netto-Übergewicht in Aktienpositionen signalisiert eine starke Neigung, weiterhin auf Aktien zu setzen – ein Niveau an Zuversicht, das zuletzt im Januar 2022 gesehen wurde. Ergänzend ist zu beobachten, dass Fondsmanager ihre Liquidität reduziert haben, die Kassenquote fiel auf den niedrigsten Wert seit annähernd drei Jahren. Doch die neuesten Daten aus dem Börse Frankfurt Sentiment-Index deuten bei den heimischen institutionellen Investoren mit mittelfristigem Horizont auf eine andere Stimmung hin. Der Optimismus der Vorwoche scheint verflogen zu sein, und der Index ist um 14 Punkte auf -1 gesunken. Ein Großteil der Anleger hat sich von der DAX-Party gelöst und die Gewinne mitgenommen – lediglich eine marginale Fraktion wagte den direkten Weg in die Shorts. Bei Privatanlegern offenbart sich eine ähnliche, aber unterschiedlich zusammengesetzte Tendenz. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index sank auch hier um 11 Punkte auf +7. Mit einer zusätzlichen Vergrößerung des Bärenlagers um 7 Prozentpunkte zeigt sich, dass der private Bereich teils aus früheren Bulls, teils aus zuvor neutralen Anlegern besteht, die nun eher auf fallende Kurse setzen, und zwar aggressiver als ihre institutionellen Pendants. Diese Neigung, sich weniger engagiert für Shorts zu entscheiden, könnte als vorsichtige Zurückhaltung vor dem Allzeithoch des DAX interpretiert werden. Möglicherweise aus Sorge, von einer weiteren Welle des Kaufinteresses überrannt zu werden. Zusammenfassend, trotz der Verschiebung hin zu einer neutralen bis leicht pessimistischen Haltung, ist die Lage des DAX aus Sicht des Sentiments eher verbessert. Die erhöhte Neutralität unter Investoren könnte sich bei einem moderaten Rückschlag des Marktes schnell in neues Nachfrageverhalten umwandeln.
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