Abwartende Investoren vor Zinsentscheidung der Fed – Technologiewerte schwächeln

Eulerpool News
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In Erwartung der bevorstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zeigen sich die Investoren vorsichtig. Laut dem Broker IG tendiert der Dow Jones Industrial vor Börsenstart mit einem leichten Abschlag von 0,15 Prozent auf 37.757 Zähler. Der technologieorientierte Nasdaq 100 steht dabei mit knapp einem halben Prozent noch etwas stärker im Minus. Trotz hervorragender Ergebnisse von Amazon konnte dies nicht als Impuls für den breiten Technologie-Sektor fungieren. Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit heute vorrangig auf die begleitenden Kommentare zur Zinsbekanntgabe, die zwei Stunden vor Ende des Handelstages angesetzt ist. Es wird allgemein erwartet, dass die Währungshüter ihren restriktiven Kurs beibehalten werden. Die zunehmende Unsicherheit kommt vor allem durch steigende Lohn- und Inflationszahlen zum Ausdruck. Spekulationen darüber, ob Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, Hinweise liefern könnte, dass eventuell eine noch restriktivere Zinspolitik erforderlich sein mag, stehen im Raum. Die Investoren hatten anfangs auf Zinssenkungen im laufenden Jahr gehofft, doch diese Erwartungen wurden aufgrund der hartnäckigen Inflation zuletzt gedämpft. Frank Sohlleder, Marktanalyst beim Broker Activtrades, äußerte die Befürchtung, dass man möglicherweise Zinserhöhungen in Betracht ziehen müsste. Er hält es zudem für eine Enttäuschung, falls bereits eingepreiste Zinssenkungen sich weiter hinauszögern und womöglich erst ab September zu erwarten sind. Amazon konnte indes mit einem Plus von 1,6 Prozent im vorbörslichen Handel aufwarten. Insbesondere der Bereich Amazon Web Services, die Cloud-Sparte des Online-Händlers, verzeichnete das stärkste Umsatzwachstum seit einem Jahr, was die eher enttäuschenden Aspekte wie den Ausblick und die Barmittelverwendung überwog. Konzernchef Andy Jassy sieht den Grund für das Wachstum im steigenden Bedarf an Rechenleistung für Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Währenddessen präsentiert sich die aktuelle Berichtssaison gemischt. Pfizer konnte mit einer Steigerung der Aktien um 1,3 Prozent positiv hervorstechen. UBS-Analyst Trung Huynh hob die Umsätze mit dem Corona-Medikament Paxlovid und die gesenkten Ausgaben als lobenswert hervor. Pinterest hingegen überraschte mit einem Sprung um 16 Prozent und wurde für das schnellste Umsatz- und Nutzerwachstum seit 2021 von JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth gelobt. Auch Jefferies Research-Analyst James Heaney äußerte sich positiv über das Wachstum des Social-Media-Unternehmens. Nicht alle Unternehmen konnten überzeugen: AMD erlitt vorbörslich einen Kursverlust von 6,4 Prozent nach enttäuschenden Prognosen für einen KI-Prozessor. Starbucks verzeichnete einen Kursrutsch von 13 Prozent aufgrund eines unerwarteten Umsatzrückgangs im vergangenen Quartal. CVS Health wies mit einem Minus von 12 Prozent darauf hin, dass das Gesundheitsunternehmen gestiegene medizinische Kosten im Versicherungsgeschäft verkraften muss. Kraft Heinz und Dupont zeigten vorbörslich unterschiedliche Reaktionen. Kraft Heinz verbuchte einen Abschlag von 4,5 Prozent, während Dupont sich schlussendlich mit einem Plus von 5,6 Prozent in der Gewinnzone einordnete.