Fresenius stellt Betrieb seiner digitalen Tochtergesellschaft Curlie ein

Fresenius treibt den Konzernumbau weiter voran, um sich strategisch neu auszurichten.

15.12.2023, 15:07

Fresenius, ein Medizinkonzern und Teil des DAX, fährt weiterhin seinen Umbaukurs und trennt sich von seiner Tochter Curalie. Diese Ankündigung erfolgte am Freitag durch die Klinikgesellschaft Helios in Bad Homburg, nachdem das "Manager Magazin" zuvor darüber berichtet hatte. Gemäß der Mitteilung wird der Geschäftsbetrieb der Obergesellschaft Curalie GmbH sowie fast aller Tochtergesellschaften bis Ende 2023 eingestellt. Die Tochtergesellschaften Meditec und Ibs sollen hingegen verkauft werden.

Nach Angaben des Konzerns ist dies jedoch keine Einschränkung der Digitalisierungsambitionen von Fresenius, denn die Digitalisierung bleibt weiterhin ein Schwerpunkt des Unternehmens. Helios, mit knapp 90 Kliniken der größte Krankenhausbetreiber in Deutschland, wird sich zukünftig verstärkt auf die Digitalisierung seiner Kernaktivitäten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung konzentrieren. Hierbei wird beispielsweise Künstliche Intelligenz eingesetzt, um Entscheidungen zu unterstützen. Das Management hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Umsetzung und Erkundung neuer digitaler Strategien zu fördern.

Die Entscheidung, Curalie zu schließen, ist Teil eines größeren Plans, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Seit gut einem Jahr amtierender CEO Michael Sen setzt auf einen stärkeren Fokus im Geschäftsbereich und strukturiert den hochverschuldeten DAX-Konzern um. Im Frühjahr hatte er bereits angekündigt, sich von mehreren Unternehmensbereichen zu trennen. Mittlerweile wurden ein Krankenhaus in Peru und die Kinderwunschkliniken der Eugin-Gruppe verkauft. Laut aktuellen Presseberichten stehen auch rund 60 Reha-Häuser und einige Altersheime der österreichischen Tochter Vamed zum Verkauf, mit einem Gesamtwert von 600 bis 800 Millionen Euro. Auf Anfrage wollte Fresenius hierzu jedoch keinen Kommentar abgeben.

An der Börse reagierte die Fresenius-Aktie mit einem temporären Rückgang von 1,64 Prozent auf 28,11 Euro via XETRA. Die Investoren scheinen jedoch weiterhin Vertrauen in den Umbaukurs des Unternehmens zu haben.

Mit dem Verkauf von Curalie und anderen Bereichen setzt Fresenius seinen Fokus auf das Kerngeschäft und die Digitalisierung, um das Unternehmen zurück auf Erfolgskurs zu bringen. Die Zukunft wird zeigen, ob dieser Plan aufgeht und das Unternehmen wieder stärker wird.

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