Delivery Hero hat im ersten Halbjahr trotz eines deutlich geringeren Verlusts als ein Jahr zuvor marktrelevante Kennziffern verfehlt.
Am Mittwoch gab der MDAX-Konzern bekannt, dass unter dem Strich ein Fehlbetrag von gut 832 Millionen Euro angesammelt worden war - nach knapp 1,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Dieser Betrag lag dem einem Durchschnitt der erhofften Analysten niedriger: Ein Minus von knapp 570 Millionen Euro. Die Bruttomarge gemessen an Bruttowarenwerten (Gross Merchandise Value, GMV) schien ebenfalls schwächer auszufallen als vermutet.
Der Online-Versandhändler Coupang versucht in Südkorea den Delivery Hero-Tochter Woowa durch den Konkurrenzdienst Baedal Minjok den Rang streitig zu machen. Vor allem hier lag der Rückgang der bestellten Waren vor, nachdem Menschen nach der Pandemie wieder auswärts essen gingen. Dennoch bieten sich weitere Einnahmequellen aufgrund der von Delivery Hero erhöhten Gebühren. Beispielsweise Service-Gebühren neben den Lieferkosten oder Premiumplatzierungen auf Liefer-Apps und - Plattformen gegen Geld. Ziel des Unternehmens ist es, bis zum Ende des Jahres eine operative Gewinnschwelle zu erreichen. Mit einer Ebitda-Marge am Bruttowarenwert von mindestens 0,5 Prozent und einem gesteigerten Segmenteumsatz, ist der Konzern zuversichtlich, dieses Ziel erreichen zu können.
Delivery Heroes Halbjahresbericht wurde am Mittwoch nicht gut aufgenommen, womit die Aktien auf den tiefsten Stand seit April rutschten. Der Kurs fiel via XETRA um 6,38 Prozent auf einen Stand von 33,48 Euro. Binnen Jahresbeginn hatte sich der Kurs des Unternehmens um mehr als ein Viertel verloren. Als Gegenbeispiel dazu sind die Anteile des Versenders von Kochboxen HelloFresh, die sich seit November auf einem konstant hohen Niveau befanden und ein Plus von 34 Prozent im Vergleich zum Börsenjahr erreicht haben.
