Siemens hält Ausblick: Automation schwächelt, Innomotics verkauft

Gedämpfte Nachfrage im Automatisierungsgeschäft belastet Siemens – Technologiekonzern kämpft im zweiten Geschäftsquartal.

16.5.2024, 18:00

Siemens erlebte im zweiten Geschäftsquartal eine gedämpfte Nachfrage in seinem Automatisierungsgeschäft, konnte jedoch durch Stärken in anderen Bereichen nahezu ausgleichen. Trotz der Herausforderungen bestätigte der Konzern seine Jahresprognose, sieht jedoch für die Sparte Digital Industries eine Herausforderung, besonders in China. Der Umsatz des Technologiekonzerns sank um ein Prozent auf 19,2 Milliarden Euro, das Ergebnis des industriellen Geschäfts fiel um zwei Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

Das Management erwartet nun einen vergleichbaren Umsatzrückgang bei Digital Industries und prognostiziert für das gesamte Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von vier bis acht Prozent, wobei das Plus eher am unteren Ende der Spanne liegen dürfte. Der Gewinn sank um 38 Prozent auf etwa 2,2 Milliarden Euro, beeinflusst durch eine Wertzubuchung bei Siemens Energy im Vorjahresquartal.

Finanzchef Ralf Thomas und Konzernchef Roland Busch verwiesen auf den gestiegenen Auftragsbestand, der einen Rekordwert von 114 Milliarden Euro erreichte, und äußerten sich optimistisch über die künftige Nachfrage in der Industrieautomation und große Aufträge im Software-Geschäft. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Siemens ein Ergebnis je Aktie von 10,40 bis 11,00 Euro.

Siemens kündigte zudem an, seine Tochtergesellschaft Innomotics an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS für 3,5 Milliarden Euro zu verkaufen, was über den Analystenerwartungen liegt. Dieser Schritt ist Teil der strategischen Portfoliooptimierung von Siemens, die darauf abzielt, sich auf profitable Kernbereiche zu konzentrieren.

Der Aktienkurs von Siemens erlebte nach Erreichen eines Rekordhochs eine Korrektur und fiel im XETRA-Handel um 5,09 Prozent. Analysten wie Gael de-Bray von der Deutschen Bank und Mark Fielding von RBC kommentierten die Ergebnisse als "gedämpft" und wiesen auf die enttäuschende Gewinnentwicklung hin, insbesondere in der Sparte Digital Industries.

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