Unter der Lupe: Dax vor US-Zinsentscheid in vorsichtiger Erwartung

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Vor dem Wendepunkt der US-amerikanischen Zinspolitik durch die Federal Reserve haben Investoren auf dem deutschen Aktienmarkt eine zurückhaltende Haltung eingenommen. Der Dax, der zunächst ohne klare Tendenz blieb, neigte am Nachmittag vor der Entscheidung der Zentralbank zur Schwäche und verlor an Boden. Schlussendlich verzeichnete der Leitindex einen Rückgang um 0,40 Prozent auf 16.903,76 Punkte. Selbst das vor Kurzem fast erreichte Niveau von 17.000 Punkten erwies sich erneut als zu starke Barriere, der Dax konnte diese nicht überwinden. Der MDax gab hingegen leichter um 0,21 Prozent auf 25.959,00 Zähler nach. Die Spannung unter Marktbeobachtern zielt insbesondere auf den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank ab, mit Fragen nach dem Zeitpunkt der möglichen Zinssenkungen und deren Anzahl im laufenden Jahr. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, betont die Parallelität hoher Erwartungen sowohl an Unternehmen in der aktuellen Berichtssaison als auch an die Geldpolitik hinsichtlich früher Zinssenkungen. Michael Hewson von CMC Markets bemerkt, dass Gewinnmitnahmen vor allem im US-Technologiesektor vor dem Fed-Entscheid die hiesigen Märkte belasten. Dies zeigt sich besonders beim Google-Mutterkonzern Alphabet und bei Microsoft, wo nach Rekordgewinnen die Anleger ihre Positionen glattstellten. Die veröffentlichten Inflationsdaten aus Deutschland hatten keinen maßgeblichen Einfluss auf den Markt, obwohl die aktuellen Zahlen den niedrigsten Stand seit Juni 2021 markierten. Es werden nun vermehrt Diskussionen über eine baldige Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet. Laut Carsten Brzeski von der ING Bank birgt die niedrige Gesamtinflation dennoch genug Preisdruck, um Sorgen zu bereiten. Im Immobiliensektor führten sinkende Kapitalmarktzinsen zu Kursgewinnen. Vonovia-Aktien legten um 2,4 Prozent zu, während TAG Immobilien im MDax die Spitzenposition mit einem Gewinn von 6,3 Prozent einnahm. Bayer setzte seine Kursverluste fort, und auch Lanxess rangierte im MDax unter den großen Verlierern, teils aufgrund einer zurückgenommenen Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux. Einen bemerkenswerten Aufwärtskurs nahmen hingegen die Aktien von Atoss dank überzeugender Quartalszahlen. ProSiebenSat.1 wurde zum Spitzenreiter im SDax durch Anlegerinteresse, welches durch Forderungen des italienischen Großaktionärs MediaForEurope befeuert wurde. Abschließend: Während in Europa leichte Einbußen zu verzeichnen waren, setzte der Dow Jones Industrial in den USA seine Rekorderfolge fort, wogegen der Nasdaq 100 unter Rücknahmen von Gewinnen litt. Auch der Euro blieb stabil und wurde zuletzt mit 1,0857 US-Dollar gehandelt, zeitgleich stieg der Bund-Future leicht an.
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