Universität von Kalifornien erlebt Streik wegen Umgang mit Pro-Palästina-Demonstrationen

An der Universität von Kalifornien, Santa Cruz, wird in Kürze ein Streik ausbrechen. Akademische Angestellte planen ab Montag ihre Arbeit niederzulegen, um gegen das Vorgehen der Universität bei Pro-Palästina-Demonstrationen zu protestieren, so eine Ankündigung der Gewerkschaft U.A.W. 4811 am Freitag. Die Gewerkschaft ist eine Abteilung der United Auto Workers und vertritt rund 48.000 Doktoranden und andere akademische Beschäftigte an den 10 Campussen des University of California Systems sowie am Lawrence Berkeley National Laboratory. Nach Angaben der Gewerkschaft sind etwa 2.000 Mitglieder an der Santa Cruz als Lehrassistenten, Tutoren und Forscher beschäftigt. Die Streikaktionen sollen nicht über den 30. Juni hinausgehen, betonte Rafael Jaime, Präsident der U.A.W. 4811. Allerdings könnte der Streik dennoch erhebliche Auswirkungen auf den Lehrbetrieb im Frühlingsquartal haben, das am 13. Juni endet. Im letzten Herbst waren rund 20.000 Studenten an der Universität eingeschrieben. 'Unsere akademischen Mitglieder der U.A.W. treten in den Streik als Antwort auf die harten Maßnahmen der Universität gegen unsere grundlegenden Rechte auf freie Rede und Protest auf dem Campus', sagte Jaime am Freitag. Er beschuldigte die Universität, zahlreiche unlautere Arbeitspraktiken gegen die Mitglieder der Gewerkschaft angewandt zu haben. Dieser Aufruf zum Streik folgte zwei Tage nachdem die akademischen Mitarbeiter der Universität von Kalifornien in einer Abstimmung ein starkes Votum für einen Streik abgaben. Die Gewerkschaft gab an, sie habe zur Abstimmung aufgerufen, weil das Universitätssystem einseitig und rechtswidrig seine Richtlinien bezüglich der Redefreiheit geändert hat, sich gegen pro-palästinensische Äußerungen diskriminierend verhalten und durch das Zulassen von Angriffen auf Demonstranten eine unsichere Arbeitsumgebung geschaffen hat, um nur einige Beschwerdepunkte zu nennen. Vor etwa zwei Wochen attackierten dutzende Gegendemonstranten über mehrere Stunden ein pro-palästinensisches Camp an der Universität von Kalifornien in Los Angeles, ohne dass die Polizei einschritt. Am folgenden Tag räumten Polizisten in Kampfausrüstung das Camp und nahmen mehr als 200 Personen fest.