Tesla enttäuscht Investoren, während Musk über KI und Autonomie sinniert

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Drew Dickson, Gründer und Chief Investment Officer von Albert Bridge Capital, vertritt eine skeptische Haltung gegenüber Tesla und hat persönlich eine Short-Position auf diese Aktie. Im Gegensatz dazu hält Albert Bridge Capital Anteile an Porsche SE, hinter der wiederum Volkswagen steht. Tesla musste nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen für das erste Quartal einen Dämpfer hinnehmen, der insbesondere optimistische Anleger überrascht haben dürfte. In typischer Manier lenkte CEO Elon Musk in der Telefonkonferenz die Aufmerksamkeit weg von den geschäftlichen Resultaten hin zu visionären Ansätzen in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik. Investmentikone Cathie Wood hat es treffend ausgedrückt: Tesla wird fälschlicherweise nur als Automobilhersteller betrachtet, während das Unternehmen seiner Einschätzung nach als KI- und Robotikunternehmen bewertet werden sollte. Musk schließt sich dieser Auffassung an, indem er Autonomie und das Potenzial einer selbstfahrenden Flotte in den Vordergrund rückt. Trotz einer kurzfristigen Aktienwertsteigerung ist jedoch nicht zu übersehen, dass die Tesla-Aktie fast 50 Prozent unter ihrem Höchststand vom vergangenen Sommer liegt. Dies markiert die schlechteste Performance innerhalb der Gruppe der "Magnificent Seven" seit Jahresbeginn. Die abnehmende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und folglich gesunkene Verkaufszahlen, geringere Einnahmen und der Sturz der Gewinne wurden von Musk nicht thematisiert. Stattdessen sprach er über die Parallelen zwischen Tesla und Amazons Cloud-Service AWS im Hinblick auf die selbstfahrende Technologie. Die Tesla-Flotte verglich er mit einer Mischung aus Airbnb und Uber. Das Humanoide Robotikprojekt Optimus, mit dem Ziel, Fabrikarbeiten zu übernehmen und möglicherweise an die Öffentlichkeit zu verkaufen, erhielt ebenfalls Aufmerksamkeit. Neue Modelle oder die in Aussicht gestellten "erschwinglicheren" Fahrzeuge wurden indes kaum konkretisiert. Die Bekanntgabe eines preisgünstigeren Modells 2 wurde zwar auf der Tesla-Hauptversammlung 2023 angeteasert, und Musk erwähnte eine Produktion gegen Ende des nächsten Jahres, aber eine erwartete Frühjahrsankündigung blieb aus. Die Pläne werden beschleunigt, doch vage Engagements ersetzen konkrete Aussagen zur Umrüstung von Fabriken. Wichtiger schienen Musks Vorstellungen zur Zukunft der Automobilität: Autos werden ähnlich wie Aufzüge funktionieren, die früher manuell bedient wurden. Jetzt drückt man einfach einen Knopf, ohne darüber nachzudenken. In Musks Vision rufen wir einfach ein Auto mit unserem Smartphone und es bringt uns an unser Ziel. Dennoch: Trotz der Vision des CEOs sehen die Fakten anders aus. Tesla erzielte im Quartal einen Umsatz von 21,3 Milliarden US-Dollar, wovon 82 Prozent auf den Automobilsektor entfielen. Die Automotive-Margen sanken spürbar, und der Cashflow verbrannte 2,5 Milliarden US-Dollar mit wachsenden Inventarbeständen. Die Ergebnisprognosen wurden deutlich verfehlt, während der Kurs sich nicht in gleichem Maße anpasste. Die implizite Annahme der Historie durch den Aktienpreis birgt Gefahren, und ein realistisches Multiple würde die Tesla-Aktie weit unter ihrem heutigen Wert sehen. Wenn also Teslas automobiler Geschäftsbereich ein Multiple von nur 3 oder 4 Mal dem von Stellantis oder Volkswagen beanspruchen würde, dann wäre dies bereits großzügig – diese Einschätzung wird jedoch noch nicht im Markt anerkannt. Die Herausforderung für Anleger besteht darin, die fundamentale Entwicklung zu antizipieren, die noch nicht im Aktienpreis eingepreist ist. Bei aktuellen Entwicklungen wird es für Tesla-Aktionäre schwer, größeren Schaden abzuwenden.
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