SAP nimmt Abschied von geplanter Väter-Freistellung

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In einem überraschenden Schritt hat der Software-Riese SAP sein Vorhaben, eine mehrwöchige bezahlte Auszeit für Väter nach der Geburt eines Kindes zu gewähren, zurückgezogen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Entscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und begründete diesen Schritt mit der Komplexität einer global einheitlichen Implementierung. SAP, mit seiner Belegschaft in über 80 Ländern, sieht sich nicht in der Lage, eine Lösung zu finden, die weltweit gerecht verteilt ist. Erst im vorangegangenen Herbst hatte SAP ambitionierte Pläne kommuniziert, Partnerinnen sowie frischgebackene Väter durch eine sechswöchige bezahlte Freistellung zu unterstützen. Der Beginn dieser Regelung war für 2024 vorgesehen. Doch zu Beginn des aktuellen Jahres schien SAP bereits Zweifel an diesen Plänen zu hegen, und verwies auf ausbleibende gesetzliche Regelungen vonseiten der Bundesregierung als Grund für eine mögliche Überarbeitung der eigenen Ansätze. Die Bundesregierung, vertreten durch Bundesfamilienministerin Lisa Paus, hat bislang keine zufriedenstellende Umsetzung ihrer Pläne für eine "Familienstartzeit" vorgelegt. Die Koalitionsvereinbarung sieht vor, eine zweiwöchige vergütete Auszeit für den Partner oder die Partnerin nach der Geburt zu etablieren, bekannt als "Väterauszeit". Ziel ist es, Vätern eine aktive Rolle bei der Betreuung des Neugeborenen und der Unterstützung der Mutter zu ermöglichen. Gegenwärtig sind Väter darauf angewiesen, für eine bezahlte Freistellung nach der Geburt Urlaub zu nehmen oder Elternzeit zu beantragen. Trotz wiederholter Ankündigungen und eines zu Jahresbeginn in Aussicht gestellten Referentenentwurfs des Familienministeriums, bleibt die konkrete legislative Ausarbeitung hinter den Erwartungen zurück. Ende März bekräftigte das Ministerium, dass der Entwurf noch innerhalb der Bundesregierung beraten wird.
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