Pentagon-Chef Austin setzt wegen Gesundheitsproblemen Auslandsreise aus

In einer nicht alltäglichen Entwicklung hat Lloyd Austin, der amtierende US-Verteidigungsminister, unerwartet seine Teilnahme an zwei bedeutenden internationalen Zusammenkünften abgesagt. Der Pentagon-Sprecher Pat Ryder gab bekannt, dass Austin aufgrund gesundheitlicher Schwierigkeiten von seiner geplanten Reise nach Brüssel Abstand nehmen müsse. Anstelle des persönlichen Treffens ist nunmehr ein virtuelles Format für die Konferenz der internationalen Kontaktgruppe, die sich mit der Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Ukraine beschäftigt, vorgesehen. Austin beabsichtigt, sich dem digitalen Austausch zuzuschalten, sofern seine Verfassung es zulässt. Zusätzlich wird Austin beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister, welches für Donnerstag angesetzt ist, durch Julianne Smith, die aktuelle US-Botschafterin bei der Nato, repräsentiert. Dabei steht nicht nur das Bedauern über Austins Abwesenheit, sondern auch die Bekundung von Wohlwünschen im Raum. Die Hintergründe für Austins abrupte Planänderung liegen in seiner derzeitigen Gesundheitslage. Nachdem zunächst Prostatakrebs diagnostiziert wurde, musste er wegen akuter Beschwerden in der Blase stationär behandelt werden. Die behandelnden Ärzte im renommierten Walter Reed Militärkrankenhaus veranlassten einen nicht chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose, und es steht eine Nacht zur Beobachtung an. Dennoch geht man davon aus, dass Austin bereits am darauffolgenden Tag wieder einsatzfähig sein wird. Die Prognose bezüglich seiner Krebserkrankung bleibt positiv. Die Offenheit des Ministers in Bezug auf seine Gesundheit ist kürzlich verstärkt zum Thema geworden. Austin hatte seine Erkrankung Anfang des Jahres öffentlich gemacht, geriet dann jedoch in die Kritik, als bekannt wurde, dass nicht einmal Präsident Joe Biden über einen Krankenhausaufenthalt seines Verteidigungsministers informiert war. Eine Entschuldigung für die unzureichende Transparenz folgte. Ob diese gesundheitlichen Herausforderungen Austins Kapazität, sein Amt auszuüben, beeinflussen könnten, wurde von John Kirby, dem Kommunikationsdirektor im Weißen Haus, eindeutig verneint.