Kursfeuerwerk bei Thyssenkrupp nach Einstieg von Daniel Křetínský

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Die Aktien des Essener Industriekonzerns Thyssenkrupp erlebten einen beträchtlichen Kursanstieg von bis zu 10 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der tschechische Milliardär Daniel Křetínský eine Beteiligung von 20 Prozent an der Stahlsparte des Unternehmens erworben hat. Die Gespräche zur möglichen Erweiterung seiner Beteiligung durch seine EP Corporate Group auf insgesamt 50 Prozent und die Bildung eines Joint Ventures werden bereits geführt, so die Mitteilung Thyssenkrupps am Freitag. Der Vorstandsvorsitzende Miguel Lopez erklärte, die neue Partnerschaft werde es ermöglichen, mehr in das Unternehmen zu investieren und die Kosten der Dekarbonisierung zu verringern. Dies soll den Weg für eine beschleunigte grüne Transformation der Stahlindustrie ebnen. Thyssenkrupp, einst Deutschlands größter Stahlhersteller, befindet sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase, die den Verkauf des Aufzugsgeschäfts sowie der Autozuliefer- und Edelstahlsparten umfasst. Zudem werden derzeit fortgeschrittene Gespräche über den Verkauf eines Anteils der U-Boot-Sparte an die amerikanische Private-Equity-Gruppe Carlyle geführt. Die Herausforderungen der Dekarbonisierung der Stahlproduktion, bei der die Kosten für CO2-Zertifikate weiterhin ansteigen, belasten das Unternehmen zusätzlich. Etwa sieben Prozent der weltweiten Emissionen gehen auf das Konto der Stahlbranche. Analysten von Citigroup sehen die Partnerschaft als wahrscheinlich positiv für den Übergang zur umweltfreundlicheren Stahlherstellung an. Sie bewerten das Eigenkapital der Thyssenkrupp-Stahlsparte, abzüglich der Pensionsverpflichtungen von 3 Milliarden Euro, auf etwa 700 Millionen Euro. Křetínský, auch als 'tschechische Sphinx' bekannt, ist in den letzten Jahren einer der umtriebigsten Deal-Maker Europas gewesen und hat in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich auf sich aufmerksam gemacht. Er hält unter anderem 50 Prozent an der deutschen Supermarktkette Metro und befindet sich ebenfalls in Verhandlungen über den Kauf von International Distributions Services, dem Mutterunternehmen der britischen Royal Mail. Thyssenkrupp betonte, dass diese Vereinbarung keinen Einfluss auf die anstehenden Gespräche über den U-Boot-Geschäftsverkauf an Carlyle und einen von der deutschen Regierung unterstützten Fonds haben werde. Lopez hob hervor, dass die Transaktion mit Křetínský dazu beitragen wird, die Stahlindustrie in Deutschland weiterhin zu sichern und potenzielle Stellenstreichungen zu vermeiden. Křetínský würdigte Thyssenkrupp Steel als eine der traditionellen Säulen der deutschen Wirtschaft und verglich die bevorstehende Transformation der europäischen Stahlbranche mit jener des Energiesektors.
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