Konflikt spitzt sich zu: Verdi erhöht den Druck auf die Postbank

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Im eskalierenden Tarifstreit bei der Postbank zeigt die Gewerkschaft Verdi weiterhin Zähne. Die Beschäftigten, die hinter den Kulissen die Räder der Bankgeschäftsabwicklung am Laufen halten, treten nun auf Verdis Geheiß hin in den Ausstand. Laut dem Verhandlungsführer Jan Duscheck waren die Arbeiter im Backoffice bei der IT-Umstellung zur Deutschen Bank merklich belastet, ein Umstand, der aus Sicht der Gewerkschaft in den laufenden Gehaltsverhandlungen Berücksichtigung finden muss. Verdi vertritt die Interessen von etwa 4500 Arbeitnehmern, die in dieser Woche, bis Donnerstag, zu Warnstreiks aufgerufen wurden. Der Ausstand soll die Erledigung kundenbezogener Aktivitäten wie Kontoeröffnungen und Auszahlungen von Darlehen unmittelbar beeinträchtigen. Ein weiteres Brennpunktthema sind die Gehaltsforderungen. Verdi pocht auf einen kräftigen Lohnsprung der rund 12.000 Postbank-Mitarbeiter im Dunstkreis des Deutsche-Bank-Konzerns um 15,5 Prozent mindestens, jedoch bei einer Basiserhöhung von 600 Euro. Ein ähnliches Wunschszenario malt der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) an die Wand, welcher 14,5 Prozent mehr Gehalt für die Belegschaft bei Postbank und zugehörigen Gesellschaften erstrebt. Nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden droht Verdi offen mit der Intensivierung des Arbeitskampfes und der Vorbereitung einer Urabstimmung. Duscheck gibt zu verstehen, dass nur ein nachgebessertes Angebot der Arbeitgeberseite vor dem nächsten Termin am 16. April eine weitere Eskalation verhindern könnte. Das Damoklesschwert schwebt indessen über den Filialmitarbeitern der Postbank. Angesichts angekündigter Schließungen fordert Verdi einen ausgedehnten Kündigungsschutz bis Ende 2028, um Jobverluste abzuwenden. Während die Deutsche Bank plant, bis zur Mitte des Jahrzehnts mehrere hundert Zweigstellen zu schließen, versprach sie, zumindest bis Ende September keine tariflichen Arbeitsplätze in ihrer deutschen Privatkundensparte streichen zu wollen.
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