Japan Tobacco behält russisches Geschäft trotz Sanktionen

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In einer strategischen Entscheidung hat der Chef von Japan Tobacco, Masamichi Terabatake, angekündigt, das profitable Russlandgeschäft des Unternehmens aufrechtzuerhalten und damit die Interessen der Investoren zu wahren. Dies geschieht im Kontext einer umfassenden Umstrukturierung der Lieferketten, um den internationalen Sanktionen gegen Russland gerecht zu werden. Trotz des Konflikts in der Ukraine und der daraus resultierenden Sanktionen hat sich der Zigarettenproduzent, an dem der japanische Staat mit 33 Prozent beteiligt ist, für eine Fortführung seines Russlandgeschäfts entschieden, allerdings mit einem Investitions- und Marketingstopp in der Region. Die Bedeutung des russischen Marktes für Japan Tobacco ist nicht zu unterschätzen: Er trägt rund 20 Prozent zum Gesamtgewinn des Unternehmens bei, welcher im Jahr 2023 bei umgerechnet etwa 3 Milliarden US-Dollar lag. Terabatake betonte gegenüber der Financial Times, dass der Fortbestand des Geschäfts in Russland eine Treuhänderpflicht gegenüber den Investoren darstelle, da ein profitables Geschäft nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte. Diese Ansicht begründet er auch mit der Vermeidung potenzieller Verluste für die Investoren und dem Risiko einer Klage, sollte das Unternehmen kündigen. Das Unternehmen bleibt mit über 4.000 Mitarbeitern und vier Fabriken einer der größten ausländischen Akteure in Russland. Um den Sanktionen gerecht zu werden, hat JT Änderungen vorgenommen, darunter die Verlegung wichtiger Mitarbeiter nach Hongkong und die Anpassung der Supply Chain, wobei einige Geschäfte nun über die Türkei abgewickelt werden. Japan Tobacco, Marktführer des russischen Tabakmarktes seit 2007 und Anbieter von Marken wie Winston und Camel, steht neben anderen Unternehmen wie Philip Morris und großen europäischen Banken, dennoch weiterhin zum russischen Markt. Auch wenn einige Investoren eine kritische Haltung gegenüber dem Engagement des Unternehmens in Russland eingenommen haben, hat Terabatake festgestellt, dass die Bedenken bezüglich des Reputationsrisikos in letzter Zeit abgeklungen sind. Allerdings steht noch die Antwort auf die Frage aus, wie das Unternehmen die Gewinne aus Russland an die Aktionäre ausschütten wird, da bisher keine Dividende für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 fließen konnte. Abschließend signalisierte Terabatake, dass Japan Tobacco bereit sei, das Russlandgeschäft im schlimmsten Szenario abzuspalten oder zu verkaufen, wenngleich er dies unter dem aktuellen Sanktionsregime für unwahrscheinlich hält.
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