Investoren zeigen Hellofresh die kalte Schulter: Historisches Kurs-Tief

Die Depots der Hellofresh-Aktionäre werden derzeit von malvenfarbenen Dunstwolken umwabert – ein Sinnbild für die Performance der Kochboxen-Spezialisten. Diese Woche fiel der Hellofresh-Aktienkurs auf einen historischen Tiefstand von 5,50 Euro und manifestierte damit einen erdrutschartigen Verlust von über 61 Prozent im laufenden Jahr. Ein weiteres Mal sorgte eine Analysten-Stimme für Aufsehen: Marcus Diebel von JPMorgan vollzog einen entscheidenden Richtungswechsel und entzog seinen bisherigen Empfehlungen die Grundlage. Die akute Empfehlungs-Zurücknahme, gewürzt mit der Vorschau "Negative Catalyst Watch", macht unmissverständlich klar: Diebel blickt skeptisch auf die Aussichten für den Hellofresh-Bericht über das zweite Quartal, der im August ansteht. Der Analyst rechnet aufgrund seiner Prognosen, die klar unter den Markterwartungen für die operativen Ergebnisse von 2024 und 2025 liegen, nur mit einer verhaltenen Erholungsfähigkeit des Aktienkurses. Auch wenn die attraktive Bewertung und Phantasien möglicher Firmenübernahmen in der Luft liegen, sieht Diebel sich lediglich zu einem neutralen "Neutral" durchringen. Sein avisiertes Kursziel von nur noch 7 Euro weist dennoch eine Lücke zum aktuellen Kursstand auf. Währenddessen bleibt Lisa Yang von Goldman Sachs mit Ihrer Bewertung unerbittlich auf Verkaufskurs. Sie dockte ihr Kursziel – beeinflusst durch die neuesten Quartalsergebnisse – auf bescheidene 5,72 Euro zurück. Das Unbehagen, das diese korrigierten Schätzungen auf dem Parkett verbreiten, mischt sich somit nahtlos in die bestehende Bitternis der Anleger.