Heimkehr der Produktion: Unternehmen setzen auf lokale Fertigung

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Die Welten der Produktion durchlaufen eine tiefgreifende Veränderung. Eine frisch veröffentlichte Studie des Beratungsriesen Capgemini legt offen, dass beinahe die Hälfte der in Europa und den USA sitzenden Großkonzerne ihre Produktionsstätten näher an den eigenen Firmensitz heranziehen. Mit einem klaren Vorreiter: Deutsche Firmen zeigen sich mit 53 Prozent besonders umtriebig beim Rückbau der globalen Produktionsketten. Die Zahlen, die Capgemini präsentiert, sind beeindruckend: Insgesamt 3,4 Billionen US-Dollar sollen in den kommenden drei Jahren in den Aufbau von heimatnahen Fertigungskapazitäten fließen. Europa beansprucht davon einen Löwenanteil mit zwei Billionen US-Dollar, während Deutschland mit 673 Milliarden Dollar allein eine bedeutende Kraft darstellt. Diese Datensätze basieren auf den Antworten von 1300 Führungskräften, welche Capgemini im Februar für ihre Untersuchung befragt hat. Der Antrieb für diesen industriellen Heimatabend liegt in den negativen Erfahrungen begründet, die Unternehmen mit Lieferkettenunterbrechungen machen mussten. Ganze 70 Prozent der Befragten sehen in der Rückverlagerung eine Maßnahme, sich gegen zukünftige Störungen und Verzögerungen abzusichern. Die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer, die zu späten Lieferungen asiatischer Teile führten und die Tesla-Produktion in Grünheide zum Erliegen brachten, stehen exemplarisch für die Vulnerabilität ausgedehnter Liefernetze. Nicht zu vergessen: Geld lockt. Staatliche Anreize und Subventionen sind nicht zu unterschätzende Wachstumstreiber – so urteilen 49 Prozent der Befragten. Die USA ist aktiver Fahnenträger dieser Praxis, doch auch Deutschland legt mit hohen Zuschüssen für die Ansiedlung neuer Batterie- und Chipfabriken nach.
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