Europas Börsen durch US-Konjunkturdaten gebremst

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Die jüngsten Konjunkturzahlen aus den Vereinigten Staaten haben am Donnerstag den Aufschwung der europäischen Aktienmärkte merklich gedrosselt. Der EuroStoxx 50, welcher zuvor ein neues 23-Jahres-Hoch erreicht hatte, reduzierte seine Gewinne und drehte mit der verhaltenen Wall Street ins Minus, um letztlich mit einem minimalen Verlust von 0,15 Prozent bei 4993,12 Punkten zu schließen. Trotz dieses Rückschlags bleibt der Index mit einem Plus von über zehn Prozent seit Anfang des Jahres einer der Spitzenreiter im globalen Vergleich. Der japanische Nikkei 225 ist das einzige Börsenbarometer aus den großen Industrieländern, das eine noch beeindruckendere Entwicklung verzeichnen konnte. Unterdessen setzte der französische Cac 40 seine Rekordjagd fort, fiel allerdings mit einem Zuwachs von 0,29 Prozent auf 8161,42 Punkte zurück und verpasste so sein Tageshoch. Der britische FTSE 100, schon vor der Veröffentlichung der US-Daten etwas schwächelnd, gab um 0,37 Prozent nach und beendete den Handelstag bei 7743,15 Punkten. Die Überraschung kam durch die unerwartet stark gestiegenen US-Erzeugerpreise im Februar, während der Einzelhandelsumsatz hinter den Prognosen zurückblieb. Außerdem war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unvorhergesehen gesunken. Diese Datenkombination schmälert laut Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba die Erwartungen einer aggressiven Zinssenkungspolitik der US-Notenbank Fed. Mit einem tatsächlich nach Inflation bereinigten leichten Plus des Einzelhandelsumsatzes und niedrigen Anträgen auf Arbeitslosenhilfe sieht der Arbeitsmarkt weiterhin stabil aus. Ian Shepherdson, Chefökonom bei Pantheon Macroeconomics, deutete die Erzeugerpreise als Signal gegen eine vorzeitige Zinssenkung, insbesondere nachdem bereits die gestiegenen US-Verbraucherpreise am Dienstag eine geldpolitische Lockerung erschwert hatten. In der europäischen Branchenübersicht standen hauptsächlich Verluste an der Tagesordnung. Einbezogen waren insbesondere Aktien aus dem Bergbau- und Rohstoffsektor, Immobilien sowie den Bereichen Lebensmittel und Getränke. Unter letztgenannten stach insbesondere AB Inbev als schwächstes Mitglied des EuroStoxx 50 hervor, nachdem Altria Anteile zur Finanzierung eigener Rückkäufe verkauft hatte. In der Schweiz brachen die Aktien von Meyer Burger, einem Solarunternehmen, nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen deutlich ein, da eine geplante Kapitalerhöhung im Raum steht und die Produktion in Freiberg vorübergehend pausiert. Positivere Nachrichten gab es indessen aus dem Mediensektor, der den Stoxx Europe 600 als Gewinner anführte. Außerhalb des Sektors musste RTL jedoch Verluste verzeichnen, nach enttäuschenden Gewinnzielen für das laufende Jahr. Deliveroo hingegen konnte mit soliden Geschäftszahlen und positiven Cashflow-Prognosen punkten, was zu einem Kursplus von 2,4 Prozent führte, wenngleich der JPMorgan-Analyst Marcus Diebel kaum Raum für Konsensschätzungen sieht.
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