Europaparlament fordert Herkunftsauszeichnung für Honig und Fruchtsäfte

Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union könnten schon bald auf dem Etikett von Honig und Fruchtsäften nachlesen können, aus welchen Ländern die verwendeten Zutaten stammen. Das Europaparlament hat sich am Dienstag für eine entsprechende Regelung ausgesprochen, die auch bei anderen Produkten wie Konfitüren, Gelees oder Marmeladen zur Anwendung kommen soll. Die neue Maßnahme, die als "Frühstücksrichtlinie" bezeichnet wird, sieht vor, dass das Ursprungsland der verwendeten Früchte auf dem Frontetikett angegeben werden muss. Diese Transparenz soll es Verbrauchern ermöglichen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und die Herkunft der Produkte besser nachvollziehen zu können. Falls der verwendete Honig oder die Früchte aus unterschiedlichen Ländern stammen, sollen die Herkunftsstaaten in absteigender Reihenfolge angegeben werden, je nachdem aus welchem Land die meisten Zutaten kommen. Dadurch erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher eine genaue Vorstellung davon, welcher Teil des Produkts aus welchem Land stammt. Bevor diese neuen Vorgaben in Kraft treten können, müssen sie noch mit den EU-Staaten endgültig ausgehandelt werden. Obwohl die Zustimmung aller Mitgliedstaaten möglicherweise nicht so einfach zu erreichen sein wird, ist der Schritt des Europaparlaments ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Transparenz und Verbraucherschutz. Die Forderung nach einer besseren Kennzeichnung von Lebensmitteln und ihren Ursprungsländern ist in den letzten Jahren immer lauter geworden. Verbraucherschützer und Organisationen sehen darin ein Recht der Konsumenten auf Informationen über die Produkte, die sie kaufen und konsumieren. Die Debatte über Lebensmittelkennzeichnung wird auch auf EU-Ebene geführt, um präzise und einheitliche Regelungen für den gesamten europäischen Markt zu schaffen. Diese Entwicklung ist auch für Investoren von Interesse. Aktien verschiedener Unternehmen könnten von dieser neuen Regelung betroffen sein.