Europäische Immobilienaktien: Gegenwind trotz Hoffnung auf Zinsentspannung

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Immobilienwerte gerieten auf dem europäischen Börsenparkett am Dienstag nach den Osterfeiertagen unter Druck. Während der breitere Aktienmarkt durchaus positive Tendenzen zeigte, bildete der Stoxx Europe 600 Real Estate mit einem Rückgang von 1,5 Prozent das Schlusslicht unter den Branchenindizes. Experten sehen in der Entwicklung der Zinsen einen wesentlichen Faktor für Unternehmen der Immobilienbranche, die weiterhin mit zum Teil hohen schuldenlastigen Strukturen kämpfen. Trotz einer zuletzt beobachteten Erholung ab Ende Oktober, getrieben von der Erwartung sinkender Zinsen, verloren die Kursgewinne an Fahrt nach Verschiebungen der Erwartungen bezüglich Zinssenkungen. Während regionale Inflationsdaten aus Deutschland tendenziell eine abnehmende Teuerungsrate anzeigten und damit Hoffnungen auf stagnierende oder gar fallende Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni stützten, zeigten sich Investoren zurückhaltend. Die Spannung hält weiterhin an, da die Marktteilnehmer auf die Bekanntgabe der Inflationsdaten für Gesamtdeutschland sowie für die gesamte Eurozone im Laufe der Woche warten. Noch skeptischer blicken die Anleger auf die amerikanische Zinspolitik. Die Investorenstandpunkte reagieren sensibel auf die jüngsten Hinweise einer möglicherweise hartnäckigeren Inflation und positiver Wirtschaftsdaten aus den USA. Stephen Innes von SPI Asset Management erläutert, dass die jüngst veröffentlichten ermutigenden Stimmungsdaten aus der US-Industrie zwar ein gutes Zeichen für die Ökonomie seien, gleichzeitig aber auch Inflationssorgen schüren. Die hohen Zinssätze stellen zunehmend eine Herausforderung für Immobiliengesellschaften dar, die in Zeiten niedriger Zinsen ihr Wachstum oft mit beträchtlicher Verschuldung vorangetrieben hatten. Nach den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und die EZB in 2022 und 2023 sind Refinanzierungen für Immobilienunternehmen merklich kostspieliger geworden, zudem sind Bilanzanpassungen des Immobilienvermögens vielfach erforderlich gewesen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Dax, wo Vonovia mit einem deutlichen Kursabschlag von über 3 Prozent das Ende der Kursliste markierte. Hinzu trug bei, dass Analysten von Goldman Sachs die Vonovia-Aktien von ihrer 'Conviction List' für besonders erfolgversprechende Investments nahmen. Überdies verzeichneten auch andere Vertreter der zweiten und dritten Börsenebene wie TAG Immobilien, LEG Immobilien, Aroundtown und Grand City Properties signifikante Kurseinbußen. Nicht verschont blieben zudem die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank sowie von Hypoport, beide mit Spezialisierung auf Immobilienfinanzierung, die ebenfalls unter Abwärtsdruck standen.
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