Deutsche Post nimmt Abschied vom Overnight-Lieferversprechen

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Die Zeiten eines flotten Briefversands scheinen gezählt: Ab 2025 wird der Transfer von Briefpost in Deutschland deutlich langsamer vonstatten gehen. Die Deutsche Post DHL Group bereitet sich auf eine Änderung der staatlichen Vorgaben vor, welche die Anforderungen an die Zustellungsdauer reduzieren sollen. Betroffen sind vorwiegend Standardbriefe, bei denen die aktuelle über Jahrzehnte gewährleistete Zustellung am nächsten Werktag bald Geschichte sein könnte. Obgleich der Stichtag im Januar 2025 liegt, plant das Unternehmen die Umstellung in kleinen Schritten, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Die Umwälzungen spiegeln eine Entwicklung wider, die eng mit dem digitalen Fortschritt verbunden ist. Seit den 1990er Jahren, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, sind die Anforderungen an schnelle Briefzustellungen kontinuierlich geschrumpft, während digitale Kommunikationsmittel vermehrt an den Marktstandards genügen. Durch die Adaption der Laufzeitvorgaben an das gesunkene Briefaufkommen soll der Prozess der Briefbeförderung effizienter und kundenorientierter gestaltet werden, wobei zusätzlich umweltbelastende Nachtflüge entfallen könnten. Für eilige Sendungen hält die Post allerdings weiterhin die Option eines Prio-Briefes bereit, dessen Kosten jedoch noch ungewiss sind. Eine Auswirkung der neuen Richtlinien ist die Anpassung des Portos. Kunden müssen demnach von 2025 an tiefer in die Tasche greifen, wenn sie den Postservice in Anspruch nehmen – wie tief, bleibt abzuwarten. Eine derartige Umstellung kündigte sich bereits durch die Erörterung einer Novellierung des Postgesetzes an. Dem folgend, sollen künftige Laufzeiterwartungen für die Zustellung von 95 Prozent der Briefe auf einen Zeitraum von drei Werktagen festgelegt werden. Dem Druck, den Betrieb von einem Tag auf den anderen umzukrempeln, widersetzt sich die Deutsche Post DHL Group. Nikola Hagleitner, verantwortlich für das Ressort Post & Paket Deutschland, unterstrich das Bedürfnis einer behutsamen Vorgehensweise, um die notwendigen Anpassungen im Betriebsablauf ohne abrupte Schnitte zu vollziehen. Wirtschaftlich betrachtet durchlief die Post zuletzt turbulente Zeiten: Die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2023 offenbaren einen Rückgang sowohl im Umsatz als auch im Gewinn. Trotz des Gegenwinds erzielte das Segment Post & Paket Deutschland noch ein geringes Umsatzplus, musste jedoch im operativen Ergebnis deutliche Abstriche machen. Dieses Gesamtbild veranschaulicht die schleichende Transformation des Stammgeschäfts, in dem die Postbeförderung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, während der Paketbereich weiterhin florierende Perspektiven bietet.
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