Anleger agieren vor Inflationsdaten vorsichtig: Gewinnmitnahmen an Europas Börsen

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Die Investoren an den europäischen Aktienmärkten treten zu Beginn der neuen Woche auf die Bremse. Die zuletzt zu beobachtende Rally birgt nun Raum für Gewinnmitnahmen, während die Märkte mit Spannung wichtige Inflationszahlen aus den Vereinigten Staaten, Japan und der Eurozone erwarten. Ein Hauch von Vorsicht weht durch das Börsenparkett, die gestiegenen Kurse machen einige Börsianer nervös und warnende Stimmen erklingen vor möglichen Rückschlägen, unter ihnen finden sich auch Kommentare des erfahrenen Starinvestors Warren Buffett, der in seinem jüngsten Börsenbrief allzu schnell wachsende Unternehmen kritisiert und die Emotionen Angst und Gier als unvermeidliche Übel des Marktes herausstellt. Die europäischen Leitindizes scheinen Luft abzulassen: Der EuroStoxx 50 senkt zur Mittagszeit seine Flagge leicht um 0,24 Prozent auf 4860,72 Punkte, nachdem er noch am Freitag ein beachtliches Hoch seit dem Jahr 2000 markiert hatte. Der französische Cac 40, der sich gerade erst mit einem Rekordhoch schmücken konnte, gibt ebenfalls nach und fällt um 0,41 Prozent auf 7934,03 Punkte. Einen ähnlichen Weg beschreitet der britische FTSE 100, der um 0,37 Prozent auf 7678,09 Punkte sinkt. Wenige Branchen können sich dem Trend entziehen, Technologieaktien zählen zu den wenigen Lichtblicken. Der Rohstoffsektor hingegen bildet das Schlusslicht, öl- und gasbezogene Werte leiden ebenso. Totalenergies lässt im EuroStoxx 1,5 Prozent liegen, in London büßt Shell 1,1 Prozent ein. Im Kontrast dazu steht SAP, welches sich als Spitzenreiter im EuroStoxx um 1,3 Prozent nach oben arbeitet – beflügelt von einer optimistischen Einschätzung Morgan Stanleys, die das Kursziel auf 187 Euro anhebt und die Aktie mit "Overweight" einstuft. Ambitionen des Software-Riesen, die Margenziele für 2025 anzustreben, werden durchaus als realistisch betrachtet, mit Verbesserungspotenzial. Konträre Bewegungen zeigt PostNL: Ernüchterung nach der Eröffnung des Jahresausblicks lässt die Aktien um 5,4 Prozent fallen. Die Quartalszahlen überraschen nicht, jedoch die Prognose für das operative Ergebnis 2024, die deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Jefferies stutzt Nel ASA mit einem heruntergefahrenen Votum von "Buy" auf "Hold" zurecht und reduziert das Kursziel drastisch. Herausforderungen im europäischen Wasserstoffmarkt und Unsicherheiten im Bereich staatlicher Regulierung und künftiger Nachfrage prägen das Bild. Für den Elektrolyse-Spezialisten Nel kommt verschärfter Wettbewerb hinzu – die Gefahr einer weiteren Kapitalerhöhung wächst. Die Aktie verbucht einen weiteren Verlust von 6 Prozent, nachdem sie bereits am Freitag Verluste verzeichnet hatte. Nestle spürt ebenso Gegenwind: Stifel nimmt die Bewertung zurück bis auf ein "Hold" und korrigiert das Kursziel auf 106 Franken. Unter den Erwartungen gebliebenes Wachstum und ein verhaltener Ausblick, gepaart mit eingeschränkten Möglichkeiten für Übernahmen und Aktienrückkäufe angesichts steigender Zinsen, zeichnen hier das Bild.
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