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2.1.2024, 15:49

E.ON-Chef prognostiziert: Versorger werden höhere Entgelte an Kunden weiterreichen

Leonhard Birnbaum, der Vorstandsvorsitzende von E.ON, geht davon aus, dass im Jahr 2024 die gestiegenen Entgelte für Energie in Form höherer Preise an die Kunden weitergegeben werden.

E.ON-Chef Leonhard Birnbaum sieht höhere Entgelte für Energie und höhere Preise für Kunden voraus, die auf politische Entscheidungen zurückzuführen sind. In einem Interview mit der "Rheinischen Post" sagte Birnbaum, dass alle Versorger diese Aufschläge, die sich aus der Erhöhung der Mehrwertsteuer beim Gas und dem Wegfall der reduzierten Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber beim Strom ergeben, in den kommenden Monaten an die Verbraucher weitergeben werden.

Er geht nicht davon aus, dass die Preise mittelfristig wieder auf das Niveau vor der vom Ukrainekrieg ausgelösten Krise fallen werden. Auch wenn die Kosten für die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien wie Wind und Solar vergleichsweise gering sind, erhöhen die Kosten für die Absicherung von windstillen und dunklen Tagen durch Speicher oder neue Gaskraftwerke insgesamt die Versorgungskosten.

Birnbaum sieht auch ein Risiko bei einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, da dies nicht nur den Ölpreis, sondern auch den Gas- und Strompreis beeinflussen würde. Der Persische Golf ist eine wichtige Route für den Transport von Öl und Flüssiggas.

Birnbaum lehnt die Forderungen mancher Politiker nach einer Wiederbelebung der Atomkraft ab und betont, dass dies technisch mittlerweile nicht mehr möglich sei und das Thema für Deutschland abgeschlossen sei. Der deutsch-italienische Vorstandschef des Essener Konzerns kritisiert zudem die übermäßige Bürokratie in Deutschland. "Ein kleines Beispiel: Heute müssen wir Antragsunterlagen auch barrierefrei einreichen.

Wir müssen zahlreiche Ordner nicht nur in Papierform bei den Behörden abliefern, wir müssen die Inhalte auch noch zusammengefasst als Podcast bereitstellen." Dies sei in Birnbaums Augen "doch der Wahnsinn".

An der Börse verliert die E.ON-Aktie durch den Handel auf XETRA zwischenzeitlich 0,54 Prozent und notiert bei 12,09 Euro.

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