Talanx auf Erfolgskurs: Höhere Dividende und ambitionierte Gewinnziele für 2025

Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) steckt sich nach seinem Rekordgewinn aus dem vergangenen Jahr höhere Ziele für 2025.

21.3.2024, 13:27

Nachdem der Hannoveraner Versicherungskonzern Talanx im vergangenen Jahr einen historischen Gewinnhochpunkt erreicht hat, strebt das Unternehmen nun noch höhere Ziele an. Für das Jahr 2025 prognostiziert Talanx einen Anstieg des Überschusses auf über 1,9 Milliarden Euro, eine deutliche Steigerung gegenüber den bisherigen Zielen von mehr als 1,6 Milliarden Euro, die Vorstandschef Torsten Leue bereits für 2024 mit mehr als 1,7 Milliarden Euro Gewinn übertreffen möchte.

Diese ambitionierten Ziele unterstreichen die positive Entwicklung und die Wachstumsstrategie des Unternehmens, die auch den Aktionären zugutekommen soll: Sowohl für 2023 als auch für 2024 ist eine Anhebung der Dividende geplant. Trotz einer anfänglichen positiven Reaktion an der Börse, mit einem Kursanstieg von knapp zwei Prozent am Morgen, verzeichnete die Talanx-Aktie später einen Rückgang und befand sich zur Mittagszeit mit einem Minus von etwa zwei Prozent bei 70,25 Euro unter den größten Verlierern im MDAX.

Das Jahr 2022 endete für Talanx mit einem Gewinn von knapp 1,6 Milliarden Euro, der höchste, den der Konzern je verbucht hat. Doch der Wechsel zu den neuen Bilanzierungsregeln IFRS 17 und IFRS 9 im Jahr 2023 macht einen direkten Vergleich der Ergebnisse schwierig. Dennoch reflektieren die Zahlen eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Gewinn von 706 Millionen Euro nach den neuen Vorschriften im Vorjahr, der durch Einmaleffekte der Umstellung beeinflusst wurde.

Im Jahr 2023 konnte Talanx von einer Reihe positiver Entwicklungen profitieren: Prämienerhöhungen, steigende Zinsen und Großschäden, die gerade so innerhalb des Budgets von 2,2 Milliarden Euro blieben, trugen zu dem Erfolg bei. In Zeiten der Inflation setzen Versicherer verstärkt auf Prämienerhöhungen, um die steigenden Schadenssummen zu kompensieren, eine Strategie, die bei Talanx jedoch im deutschen Markt für Privat- und Firmenkunden nicht vollends aufging.

Besonders im Schaden- und Unfallgeschäft, darunter auch die Kfz-Versicherung, sah sich Talanx mit Herausforderungen konfrontiert. Der Umsatz in diesem Bereich stieg zwar von 1,6 auf 1,8 Milliarden Euro, die gestiegenen Kosten für Großschäden und die Preise für Ersatzteile und Reparaturen belasteten jedoch das Ergebnis.

Dennoch wuchs der gesamte Versicherungsumsatz des Konzerns im Jahr 2023 um neun Prozent auf 43,2 Milliarden Euro, getrieben durch Zuwächse in der Industrieversicherung, bei Privat- und Firmenversicherungen im In- und Ausland sowie durch den Beitrag der Hannover Rück, an der Talanx mehr als die Hälfte der Aktien hält.

Die für 2023 angekündigte Dividendenerhöhung auf 2,35 Euro je Aktie und die geplante Ausschüttung von 2,50 Euro für 2024 spiegeln die Zuversicht des Unternehmens wider. Größter Nutznießer dieser Entwicklung ist der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI), dem knapp 77 Prozent der Talanx-Aktien gehören.

Zuletzt verstärkte Talanx seine Präsenz in Lateinamerika durch den Zukauf von Liberty Mutuals Geschäft mit Privatkunden und kleinen sowie mittelgroßen Unternehmen in Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador, was Talanx zum zweitgrößten Schaden- und Unfallversicherer nach Prämieneinnahmen in der Region macht. Der Abschluss der letzten Übernahmetransaktion Anfang März markiert einen weiteren strategischen Meilenstein in Talanx' ambitionierter Wachstumsagenda.

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