Ein europäisches Unternehmen hat eine bislang unerreichte runde Marke erreicht: Der Börsenwert des französischen Luxusherstellers LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) stieg am Dienstag über 500 Milliarden US-Dollar.

Die Marktkapitalisierung des Unternehmens lag bei über 453 Milliarden Euro, wie Daten des Finanzanbieters Refinitiv zeigten. Dies entspricht mehr als 500 Milliarden US-Dollar. Ein Grund für den Erfolg des Unternehmens ist, dass der Aktienkurs sich in den vergangenen fünf Jahren etwa verdreifacht hat. Die Aktie kostete am Nachmittag an der Pariser Börse bis zu 904,80 Euro.

Doch selbst der Blick in die Vergangenheit erklärt nicht den Grund des Erfolgs des Konzerns. Luxusgüterhersteller profitieren zum einen von einer aktuell höheren Nachfrage aus China nach dem Ende der strikten Corona-Lockdowns. Zum anderen herrscht in der Branche eine hohe Preissetzungsmacht.

Unternehmen wie LVMH können höhere Kosten einfacher an ihre oft reiche Kundschaft weitergeben, weshalb sie besonders in Phasen hoher Inflation von vielen Investoren im Depot geschätzt werden.

Der Fondsgesellschaft Janus Henderson zufolge ist die Luxusbranche ein „widerstandsfähiger Sektor“ und ein Blick auf die Erlöse aus dem ersten Quartal bestätigt dies. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 21 Milliarden Euro und lag somit über den Erwartungen. 2022 soll der Umsatz bei 79 Milliarden Euro liegen, bei einem Gewinn von 14 Milliarden Euro.Auch Analysten sind optimistisch.

30 Experten, die die Aktie laut Bloomberg beobachten, empfehlen sie zum Kauf. Fünf Analysten raten dazu, das Papier zu halten, nur einer rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 920,68 Euro über dem aktuellen Kursniveau. LVMH ist damit das mit Abstand wertvollste europäische Unternehmen.