Lindt & Sprüngli vor süßem Preisanstieg

Lindt & Sprüngli warnt: Kakao wird teurer, also könnte auch Schokolade bald mehr kosten. Ein Trend zeichnet sich ab.

6.3.2024, 14:00

Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli denkt aufgrund des starken Anstiegs der Kakao-Kosten darüber nach, die Preise für Schokolade zu erhöhen. Und es ist nicht auszuschließen, dass andere Hersteller dem Beispiel folgen werden. Gerade zu Ostern, dem Fest des Schokoladengenusses, könnten Kunden bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Denn laut einer Prognose des Schweizer Unternehmens werden die beliebten Süßigkeiten in Zukunft teurer werden. Ein Grund dafür ist der anhaltende Preisanstieg des Hauptbestandteils Kakao, der im vergangenen Jahr um 62 Prozent und in diesem Jahr um weitere 40 Prozent gestiegen ist. Sollten die Preise auf dem aktuellen Niveau bleiben, wird dies laut Lindt & Sprüngli in den Jahren 2024 und 2025 zu weiteren Preiserhöhungen führen, trotz der Absicherungsstrategie und höherer Lagerbestände.

Diese Entwicklung beunruhigt auch den Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), der nicht nur den Preisanstieg, sondern auch die neuen Regularien der EU im Blick hat. BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth erklärt, dass die Lieferländer in Zukunft möglicherweise wählerischer sein können, wem sie ihren Kakao liefern möchten. Lieferungen in die EU könnten aufgrund der strengeren Anforderungen, wie zum Beispiel der EU-Entwaldungsverordnung und des EU-Lieferkettengesetzes, mit einem höheren bürokratischen Aufwand verbunden sein als Lieferungen in die USA oder asiatische Boomländer.

Trotz dieser Herausforderungen war das vergangene Jahr für Lindt & Sprüngli erfolgreich, vor allem dank des großen Erfolgs der Lindor-Schokoladenkugeln. Diese wurden weltweit besonders nachgefragt und das Unternehmen konnte ein zweistelliges Wachstum in allen Bereichen verzeichnen. Auch eine neue Hafermilch-Variante trug zum positiven Ergebnis bei. So verzeichnete Lindt & Sprüngli einen Betriebsgewinn von 813 Millionen Franken (846 Millionen Euro) und einen Reingewinn von 671 Millionen Franken – ein Anstieg von 9,2 Prozent beziehungsweise 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz erreichte erstmals die Marke von 5,2 Milliarden Franken und wuchs organisch um 10,3 Prozent, in Schweizer Franken jedoch nur um 4,6 Prozent. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit über 14.500 Mitarbeiter und betreibt 523 eigene Läden. Für das laufende Jahr plant Lindt & Sprüngli ein organisches Wachstum von 6 bis 8 Prozent.

Das Unternehmen zeigt sich trotz der aktuellen Herausforderungen zuversichtlich und setzt weiterhin auf eine starke Nachfrage nach hochwertiger Schokolade. Dennoch wird die Entwicklung der Kakao-Preise aufmerksam beobachtet und mögliche weitere Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen. Für Schokoladenliebhaber heißt es also, sich auf mögliche Veränderungen beim Preis der süßen Versuchung einzustellen.

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