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15.4.2023, 17:00

JP Morgan und Wells Fargo: Rekorderträge trotz Bankenkrise

Die Investoren zeigten sich erleichtert, dass die jüngste Nervosität im Finanzsektor weiter leicht nachlässt

Die US-Notenbank Fed hat in den vergangenen zwölf Monaten eine Zinswende in Gang gesetzt, deren Wirkung sich in den Bilanzen der US-Großbanken JP Morgan und Wells Fargo zeigt.

Beide legten im ersten Quartal mit kräftig gestiegenen Zinsüberschüssen und Rekorderträgen zu.

Und auch die Aktienkurse, beide legten um mehr als fünf Prozent zu, beflügelten die Investoren.

Die Fed hatte die Zinsen von nahe null auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent erhöht, um die Inflation einzufangen und den Arbeitsmarkt abzukühlen.

JP Morgan konnte den Gewinn um 52 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar steigern, während der Zinsüberschuss um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar anstieg. Wells Fargo stieg um 32 Prozent auf fünf Milliarden Dollar, der Zinsüberschuss um 45 Prozent.

Obwohl die großen Geldhäuser dank ihres breit aufgestellten Geschäftsmodells und einem dicken Kapitalpolster die Turbulenzen im Finanzsektor besser überstanden haben, sanken die Einlagen bei JP Morgan und Wells Fargo. Dies liegt daran, dass viele Sparer von US-Regionalinstituten ihre Gelder abzogen und sie zu Großbanken wie JP Morgan trugen. Deutsche Bank-Chef Christian Sewing konnte ebenfalls einen Zufluss an Einlagen vermelden.

Auch wenn das Privatkundengeschäft bei JPMorgan weiterhin glänzt, schwächelt das Geschäft mit Aktienplatzierungen und der Beratung bei Fusionen und Übernahmen.

JP Morgan stockte deshalb die Risikovorsorge um 56 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar auf.

Wells Fargo stellte 1,2 Milliarden für die Vorsorge zurück, nachdem sie im Vorjahr noch 787 Millionen aufgelöst hatte.

JP Morgan-Chef Jamie Dimon betonte, dass die US-Wirtschaft insgesamt gesund sei, die Verbraucher geben weiter Geld aus und Unternehmen seien in einer guten Verfassung. Allerdings werden die Finanzierungsbedingungen sich voraussichtlich verschärfen, da die Banken bei der Kreditvergabe restriktiver werden.

Diese Quartalszahlen beflügeln den ganzen Sektor.

Die Aktien von Wells Fargo und JP Morgan stiegen im vorbörslichen Handel an der Wall Street und auch europäische Geldhäuser profitierten davon.

Der Stoxx-Index der Bankenwerte kletterte um 2,2 Prozent auf seinen höchsten Stand seit vier Wochen.

Die Aktien von Deutschen Bank und Commerzbank sprangen um 3,8 beziehungsweise 2,6 Prozent in die Höhe. Die Investoren zeigten sich erleichtert, dass die jüngste Nervosität im Finanzsektor weiter leicht nachlässt.

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